Methodist ist höchster Schweizer
Seit 2007 ist Eric Nussbaumer für die SP Mitglied des Nationalrats. Der 63-jährige Politiker hat vor allem in der Energie- und Europapolitik Akzente gesetzt. Der Nationalrat wählte ihn mit 180 von 192 gültigen Stimmen zum neuen Präsidenten: «Es ist eine wichtige Aufgabe, das Parlament leiten zu dürfen. Ich durfte das schon auf kantonaler Ebene tun. In dem Sinne freue ich mich natürlich auf diese kommende Aufgabe», sagte er im Idea. Als Präsident des Nationalrats und der vereinigten Bundesversammlung wird er unter anderem die Bundesratswahlen am 13. Dezember leiten, bei denen ein Nachfolger für Bundesrat Alain Berset gewählt werden soll. Eric Nussbaumer ist Mitglied der Parlamentarischen Gruppe «Christ + Politik».
Er singt gerne
Eric Nussbaumer lebt mit seiner Ehefrau Margrit Wälti Nussbaumer in Liestal. Zur Familie gehören drei erwachsene Kinder und sieben Enkelkinder. Geboren ist er 1960 in Mulhouse (F), aufgewachsen im Kanton Zürich und seit 1988 im Kanton Baselland zu Hause. Eric Nussbaumer bezeichnet sich als neugieriger Mensch: «Ich will wissen, wie etwas funktioniert und bei allen Tätigkeiten interessiert mich, wie sie sich auf die Menschen und ihr Zusammenleben auswirken. Diese Neugier bestimmte im Wesentlichen meine berufliche und politische Laufbahn.»
Sein Fokus richtet sich auf gesellschaftliche Fragestellungen und die Suche nach sozial verträglichen und praktikablen Lösungen. In der Freizeit ist er Gelegenheitssportler in den Bereichen Orientierungslauf, Fussball (Captain FC Nationalrat 2012-2022) und Jogging. Im Winter Snowboarden oder Skifahren … und dann singt er auch gerne.
«Ich bin gerne Christ»
Eric Nussbaumer ist aktives Mitglied der methodistischen Kirche in Liestal. «Ich bin gerne Christ, weil ich aus meiner Glaubensüberzeugung heraus Kraft schöpfe für mein tägliches Leben.» Vor drei Jahren hat er eine Immobiliengenossenschaft gegründet und sagt zu seiner Motivation: «Der christliche Glaube ist häufig zu wenig konkret. Das möchten wir auch mit unserer Genossenschaft ändern», erklärte Eric Nussbaumer der Baselbieter Zeitung bz. Als die evangelisch-methodistische Kirche Liestal-Frenkendorf vor der Entscheidung stand, ein Zweifamilienhaus in Frenkendorf zu verkaufen, schritt der Sozialdemokrat ein. «Es darf nicht sein, dass die Liegenschaft zu einem Renditeobjekt wird. Wir gründeten die Immo-Genossenschaft Convivere, um der Methodistenkirche das Zweifamilienhaus abzukaufen.» Die Wohnungen richten sich an Menschen mit geringem Einkommen, die nicht in der Lage sind, marktübliche Preise zu bezahlen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Dienstagsmail.
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