Zwangsehen verbreitete Praxis gegen Christinnen
Aufgrund ihres Geschlechts und ihres Glaubens an Jesus sind Christinnen besonders verletzlich. Zwangsverheiratungen sind eine Bedrohung für christliche Frauen und Mädchen in nicht weniger als 84 Prozent der Länder, welche die traurige Top-50 des Weltverfolgungsindex 2024 bilden; also in 42 dieser 50 Nationen.
«Zum Beispiel können am Horn von Afrika junge christliche Konvertitinnen mit muslimischem Hintergrund zur Ehe mit einem Muslim gezwungen werden, um zu verhindern, dass sie ihre Familien entehren, weil sie den Glauben aufgegeben haben», heisst es im Bericht. «Sie werden oft gezwungen, viel ältere Männer zu heiraten. Sexuelle Gewalt und Zwangsheirat werden als Mittel der Einschüchterung und Kontrolle eingesetzt.»
Lage sehr ernst
«In der Zentralafrikanischen Republik sind christliche Frauen und Mädchen bei Angriffen von Militanten auf zivile Dörfer einem erhöhten Risiko von Vergewaltigungen und Zwangsverheiratung ausgesetzt», nennt der Bericht ein weiteres Beispiel.
Ryan Brown, CEO von Open Doors USA, betonte den Ernst der Lage. «Heute sind mehr als 365 Millionen Christen Verfolgung und Diskriminierung – täglich unvorstellbaren Schrecken – ausgesetzt, weil sie Jesus nachfolgen. Viele dieser treuen Anhängerinnen Jesu entscheiden sich trotz zunehmender Unterdrückung und Brutalität, dem Evangelium treu zu bleiben.»
Unterdrückung auch wegen Geschlecht
Der Bericht stellt fest, dass Frauen in Ländern, die auf der Top-50 des Weltverfolgungsindex stehen, nicht nur aufgrund ihres christlichen Glaubens einem höheren Risiko ausgesetzt sind, sondern auch aufgrund ihres Geschlechts. Der Entscheid, Jesus nachzufolgen, erhöht ihre Verletzlichkeit noch weiter.
«Während diese mutigen Frauen zunehmender Verfolgung ausgesetzt sind, werden wir umso mehr Zeuge ihres unsterblichen Glaubens an Jesus», sagt Sarah Cunningham, COO von «Open Doors USA». «Obwohl es ihnen weitgehend an einer Stimme und den grundlegenden Menschenrechten mangelt, erfüllen sie im Reich Gottes einen unvergleichlichen Zweck: Sie lassen in ihren Familien und Gemeinden ein Licht für Christus erstrahlen und sie zeigen uns allen, wie echter Glaube aussieht.»
Gründe zur Hoffnung
Die Forscher sehen aber auch «Gründe zur Hoffnung». Friedensinitiativen in der Vergangenheit waren von Männern dominiert und säkular. Da jedoch fast die Hälfte der Weltbevölkerung weiblich ist und die grosse Mehrheit einer Religion angehört, gebe es eine Verschiebung hin zu «integrativeren» Friedensprozessen, heisst es in dem Bericht. «Durch die einzigartige Handlungsfähigkeit der Kirche und die strategische Position der politischen Entscheidungsträger ist ein Wandel möglich und tatsächlich bereits im Gange.»
«Open Doors» rät der weltweiten Kirche, «das Ausmass der Gewalt gegen christliche Frauen und Mädchen anzuerkennen, um den Schutz und die Gerechtigkeit zu verbessern.»
Oft gezielte Vergewaltigungen
Helene Fisher, Spezialistin für Geschlechterverfolgung bei «Open Doors», sagte bereits in einem früheren Interview, dass die Verfolgung von Frauen oft darauf abziele, ihre sexuelle Reinheit zu zerstören.
Im Jahr 2023 war der häufigste Trend der geschlechtsspezifischen Verfolgung von Christinnen die «gezielte» Vergewaltigung von Frauen, ausschliesslich mit dem Ziel, Schande über ihre Familien und ihre Gemeinschaft zu bringen.
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