80-Jährige verhaftet, weil sie Obdachlosen Essen verteilte

Norma Thorton
Ihre Motivation ist Jesus: Wie so oft verteilte Norma Thornton in einem Stadtpark in Arizona, USA Essen an Bedürftige, als die Polizei sie verhaftete und anschliessend mit dem Gefängnis drohte. Nun wehrt sich die Seniorin.

«Mir ist egal, was sie sagen. Sie liegen falsch, ich liege richtig!» Mit diesen Worten kommentiert Norma Thornton ihre Festnahme im vergangenen Jahr. Damals hatte die heute 80-Jährige wie gewohnt in einem öffentlichen Park ihrer Stadt Bullhead City den Obdachlosen Essen verteilt. «Der Tag ging zu Ende und alle waren so ziemlich fertig (mit essen), als der letzte Herr zu mir kam. Ich servierte ihm sein Essen und gerade, als er wegging, fuhren ein paar Polizeibeamte im Streifenwagen vor und fragten, was ich da mache», erinnert sich Norma gegenüber dem Internetportal Faithwire.

Das Problem: Ihre Sozialaktion geht gegen die Stadtverordnung, da so etwas an einem öffentlichen Ort nicht genehmigt ist. Gnädigerweise wurde sie nicht in Handschellen abgeführt – «Ich glaube nicht, dass Sie mich verletzen werden», erklärte der Polizeibeamte knapp.

Hauptmotivation ist Jesus

Zwar wurde dieses Bagatelldelikt später wieder fallengelassen, doch man erklärte der Seniorin, dass ihr eine Haftstrafe drohen würde, wenn sie in Zukunft weitere Essverteil-Aktionen im Park organisierte. Man wolle die Sauberkeit des Parks sowie die Sicherheit derjenigen, die dort ihr Essen erhalten, sicherstellen. Dabei tut Norma alles einfach aus Liebe und einem mitfühlenden Herz. «Meine Hauptmotivation ist mein Heiland, Jesus Christus», erklärte Thornton. «In seinem Wort steht immer wieder: Das erste und wichtigste Gebot ist die Liebe – liebe deinen Nächsten, liebe deinen Mitmenschen. Und er sagt uns mehrmals: 'Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.'»

Hilfe von Anwältin

Für viele ist die Verhaftung bis heute unerklärlich und sogar verfassungswidrig. «Das ist so eine verrückte Geschichte, zuerst denkt man, das kann nicht wahr sein», erklärte Diana Simpson, Thorntons Anwältin, gegenüber Faithwire. «Es kann doch nicht sein, dass die Stadt jemanden verhaftet, weil er Menschen in Not hilft – und dann merkst du, dass genau das der Fall ist.» Und das sei verfassungswidrig.

Mit Hilfe ihrer Anwältin verklagt die alte Dame nun die Stadt, um das Recht zurück zu bekommen, den Obdachlosen im Park Essen zu verteilen. Denn weiterhin ist sie jede Woche für die Menschen in Not da, aktuell aber auf einem Privatgrundstück. Doch ihr Wunsch ist es, dies bald wieder im Park tun zu können. «Es gibt keinen Grund, warum ein Mensch in diesem Land, in dem wir leben – ja, auf der ganzen Welt hungrig sein sollte. (…) Unsere Welt ist so voller Essen und Luxus, warum sollte da irgendjemand hungrig bleiben?»

Zum Thema:
Gebetserhörungen: Fälschlich verhaftet, brachte er Mitgefangene zum Glauben
Heisser August für Christen: China: Hauskirchen «liquidiert», Gläubige verprügelt
«Zweimal zu Unrecht verhaftet»: London: Polizei entschuldigt sich bei christlicher Strassenpredigerin

Autor: Billy Hallowell / Rebekka Schmidt
Quelle: CBN / übersetzt und bearbeitet von Livenet

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung