«Kate Forbes' Glaube ist nicht schuld»
Kate Forbes Glaube wurde im Vorfeld der Wahlen kontrovers diskutiert. Darunter ihre Haltung zur gleichgeschlechtlichen Ehe. Wurde die junge Politikerin wegen ihres Glaubens nicht gewählt?
Laut Shona Haslam, Geschäftsführerin von «Logos Scotland» und frühere Vorsitzende des «Scottish Borders Council», haben die Medien die Ansichten von Forbes und den Einfluss ihres Glaubens auf den Wahlkampf möglicherweise falsch wiedergegeben.
Haslam erläuterte weiter: «In den letzten Wochen wurde ihr Glaube immer weniger ein Thema. Deshalb glaube ich nicht unbedingt, dass es wegen ihres Glaubens war. Vielleicht war die Interpretation ihres Glaubens durch die Medien das Thema, aber sicherlich nicht ihr Glaube. Die Art und Weise, wie darüber berichtet wurde, glaube ich, war nicht ganz richtig.»
«Wertvoller Einblick»
«So hiess es, dass wenn Kate gewonnen hätte, sich die Gesetzgebung geändert hätte, obwohl Kate das nie gesagt hat. Sie war sich darüber im Klaren, dass die Gesetzgebung in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben würde», hält Shona Haslam fest.
Trotz der Herausforderungen im Wahlkampf, habe sich Forbes von ihren christlichen Werten leiten lassen, so Haslam. Und obschon sie nicht gewonnen hat, bot die Erfahrung wertvolle Einblicke in die Schnittmenge von Politik und Glaube. «Ich denke, das wird der Sache neuen Schwung verleihen.»
Erster muslimischer Premier
Humza Yousaf ist der erste muslimische Premier eines grossbritannischen Landesteils (Grossbritannien umfasst England, Nordirland, Schottland und Wales); mit Rishi Sunak ist ausserdem erstmals ein asiatischer Politiker Premier des Vereinten Königreichs.
Kate Forbes hat bereits erklärt, dass sie nicht zweimal kandidieren werde und dass diese Kandidatur ihr einziger Versuch sei. Haslam kommentierte dies mit den Worten: «Ich glaube nicht, dass jemand sicher sein kann, was in der Zukunft passieren wird. Ich denke, dass solche Versprechungen während eines Wahlkampfes immer nur für den Moment gelten und in der Regel nicht weitergeführt werden. Ich erinnere mich an Steve Redgrave, der am Ende eines olympischen Ruderwettkampfs sagte, er werde nie wieder einen Fuss in ein Boot setzen werde – und dann gewann er bei der nächsten Olympiade die Goldmedaille. Ich würde sagen, dass Dinge, die in der Hitze eines Wahlkampfes gesagt werden, 'mit einer kleinen Prise Salz genossen' werden sollten (Anm. d. Red.: Die Redensart stammt aus dem englischen und kann auch mit 'mit Vorsicht zu geniessen' übersetzt werden).»
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