Todesschützin hatte mentale Probleme

Die Covenant School in Nashville
Die Schützin, die in einer christlichen Schule in Nashville sechs Menschen tötete, war wegen psychischer Störungen in ärztlicher Behandlung. Dennoch konnte Audrey Hale sieben Schusswaffen legal erwerben, von denen sie drei beim Amoklauf verwendete.

Bodycam-Videos zeigen, wie die Polizei von Nashville in das Gebäude der Covenant Christian School eindrang und die Polizisten Rex Engelbert und Michael Collazo die Schützin fanden und erschossen. Zeugen vor Ort halfen Schülern und Lehrern bei der Flucht, während die Schiesserei in der Schule weiterging. Die Amokläuferin tötete drei Schulkinder und drei Lehrer, bevor sie selbst von der Polizei erschossen wurde.

«Ich werde heute sterben»

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, litt die Schützin Audrey Hale (28) an einer emotionalen Störung. Die Agentur DailyMail.com berichtete weiter, dass die Schützin, die sich als Transgender identifizierte, darüber mit ihren christlichen Eltern gestritten habe. Sie war eine frühere Schülerin der Covenant Christian School.

Paige Patton, eine Jugendfreundin Hales, sagte, die Schützin habe ihr kurz vor den Schüssen eine Nachricht geschickt. «Die Nachricht lautete: 'Ich habe vor, heute zu sterben'», so Patton gegenüber den Medien. Sie habe versucht, Hale davon abzubringen und dann die Behörden informiert, aber es sei zu spät gewesen.

Sieben Waffen legal erworben

Hale hatte sieben Waffen legal erworben und drei davon bei der Schiesserei benutzt, darunter ein halbautomatisches Gewehr. Der erste Anruf über den Vorfall ging bei der Polizei am Montag um 10:13 Uhr Ortszeit ein. Die Verdächtige war mit einem Honda Fit zur Schule gefahren.

Auf einem später von der Polizei in Nashville veröffentlichten Video ist zu sehen, wie sich Hale mit einer Pistole bewaffnet Zutritt verschafft, indem sie die Glasscheiben der verschlossenen Eingangstüren einschlägt und dann durch die verlassenen Gänge der Schule rennt. Sie trägt eine Art Schutzweste und hat ein Sturmgewehr in einer Hand, während eine zweite, ähnliche Waffe an der linken Hüfte hängt.

Hale gab im Erdgeschoss Schüsse ab, bevor sie in den zweiten Stock des Gebäudes ging. Als Polizeiautos eintrafen, feuerte Hale aus dem zweiten Stock auf sie und traf eins von ihnen in die Windschutzscheibe, so die Polizei. Ein Beamter wurde durch Glasscherben leicht verletzt. Die Polizei stürmte ins Gebäude und erschoss die Verdächtige um 10:27 Uhr.

Die christliche Privatschule hatte rund 200 Schüler; unterrichtet wurden Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren. Bei der Schiesserei starben die Schüler Evelyn Dieckhaus, William Kinney und Hallie Scruggs, alle neun Jahre alt. Ebenso wurden die Lehrerin Cynthia Peak, die Schulleiterin Katherine Koonce und der Hausmeister Mike Hill, Vater von sieben Kindern, erschossen.

Debatte um Waffenverbot

Der Vorfall hat die hitzige Debatte über Waffenkontrolle neu entfacht. Präsident Biden forderte ein Verbot von Angriffswaffen und kritisierte wiederholt die Weigerung der Regierungsparteien, dies zu tun. «Wir zahlen einen moralischen Preis für diese Untätigkeit», sagte Biden am Dienstag und nannte die Schiesserei «den schlimmsten Alptraum für eine Familie».

In diesem Jahr gab es in den USA bereits 131 Massenschiessereien, also Vorfälle mit vier oder mehr Verletzten oder Toten. Zwölf dieser Schiessereien fanden an Schulen statt.

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN / BBC News

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