Blasphemie-Anklägerin gibt Lüge zu – Christ wieder frei

In Pakistan wurde ein Christ freigelassen.
Das geschieht fast nie: Die pakistanische Polizei entliess den 72-jährigen Christen Younis Bhatti, nachdem die Beschwerdeführerin zugegeben hatte, ihn fälschlich der Blasphemie beschuldigt zu haben.

Younis Bhatti wurde am 10. Februar in Jaranwala Tehsil im Bezirk Faisalabad, in der Provinz Punjab, wegen Koran-Schändung angeklagt. Das pakistanische Blasphemiegesetz sieht eine lebenslange Haftstrafe vor.

Seine Nachbarin Sosan Fatima beschuldigte Bhatti, in ihr Haus eingedrungen zu sein, als sie gerade den Koran las. Er habe sie angegriffen und die islamische Schrift zerrissen. Weiter habe er sich daran gestört, dass sie und ihr Mann ein Jahr zuvor zum Islam übergetreten waren.

Der Hintergrund: Bhatti hatte Fatima und ihrem Mann eine kostenlose Unterkunft auf seinem Land zur Verfügung gestellt. Diese störten sich nun daran, dass sie ihr Haus bald mit einer anderen bedürftigen christlichen Familie teilen sollten.

Zusammenbruch vor Gericht

Nachdem die Polizei die Aussage von Younis Bhatti gehört hatte, brachten die Beamten Fatima und ihren Mann zur Polizei-Wache und befragten sie in seiner Gegenwart. Weiter nahm die Polizei die Aussagen anderer Christen in der Region auf.

Nach einiger Zeit brach Fatima zusammen und gestand, dass sie Younis Bhatti fälschlicherweise beschuldigt hatte. Sie sagte, dass ihr Mann und zwei andere Christen diesen Plan zehn Tage zuvor ausgeheckt hätten, um ihn davon abzuhalten, sein Grundstück mit weiteren Menschen zu teilen.

Trotz allem: Muslimische Proteste

Die Polizei strich seinen Namen aus der Anklageschrift, liess ihn aber nicht sofort frei, da sein Leben bedroht sein könnte. Denn nachdem die Blasphemievorwürfe aufgetaucht waren, hatten Durchsagen über Moscheelautsprecher mehr als 500 Muslime zu Protesten angestachelt, was viele Christen in der Region zur Flucht aus ihren Häusern veranlasst hatte.

Younis Bhatti: «Ich kann Gott nicht genug dafür danken, dass er mich vor dieser gefährlichen Anschuldigung gerettet hat. Diejenigen, die versuchten, mich in den Fall zu verwickeln, wurden jetzt stattdessen unter den gleichen Anklagepunkten angeklagt. So kann Gott wirken, wenn man sein Vertrauen vollkommen auf ihn setzt.»

Nichts Geringeres als ein Wunder

Asher Sarfaraz, Leiter von «Christians True Spirit» (CTS), der Gruppe, die Bhatti Rechtshilfe leistete, sagte, Bhattis Entlassung innerhalb von zwei Tagen sei «nichts Geringeres als ein Wunder. Es ist sehr selten, dass jemand so schnell von dieser vernichtenden Anklage befreit wird.»

Er lobte die Polizei dafür, «dass sie die Angelegenheit fair untersucht und Gerechtigkeit für den unschuldigen Christen gewährleistet hat. Bhatti ist wieder mit seiner Familie vereint, aber wir glauben, dass es für sie noch nicht sicher ist, in ihre Heimat zurückzukehren.»

Für eine Verurteilung gibt es oft nur wenige rechtliche Beweise. Infolgedessen werden die Blasphemiegesetze oft als Waffe oder zur Rache eingesetzt, um persönliche Rechnungen zu begleichen oder Streitigkeiten über Geld, Eigentum oder Geschäfte weiterzuführen. In Pakistan reicht eine blosse Anschuldigung aus, um einen Mob zur Aufruhr zu provozieren und diejenigen zu lynchen, die der Blasphemie beschuldigt werden. Mindestens 100 wegen Blasphemie angeklagte Personen wurden nach Angaben verschiedener Menschenrechtsgruppen von 1947 bis 2023 «aussergerichtlich» (also durch aufgestachelte Lynch-Mobs) getötet.

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Autor: Mornings Star News / Daniel Gerber
Quelle: The Christian Post / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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