Polen: Über 13'000 Menschen bei Evangelisation
Wie schon in anderen europäischen Ländern, hatte Evangelist Franklin Graham, Leiter der BGEA, zusammen mit den Kirchen und Gemeinden des Landes zu dieser Veranstaltung eingeladen. Graham predigte aus Lukas 15 über den verlorenen Sohn, der vor seinem Vater wegläuft, nur um später zurückzukehren und ihn um Vergebung zu bitten. Graham: «Sein Vater war überglücklich und vergab seinem Sohn sofort, so wie Gott es mit denen tut, die zu ihm kommen. Gott wird in Ihr Herz und Ihr Leben kommen, wenn Sie ihn einladen (...), aber Sie müssen Ihre Sünde bekennen, umkehren und an den Herrn Jesus Christus glauben.»
Grahams Botschaft wurde ins Polnische, Ukrainische (in Polen leben Tausende von Flüchtlingen) und in Gebärdensprache übersetzt. Über 700 Menschen kamen nach vorne, um ihre Entscheidung auszudrücken, Jesus Christus nachzufolgen und ein neues Leben als bewusste Christen zu beginnen. Die Sänger Michael W. Smith, Taya und eine polnische Lobpreisband sangen während der Veranstaltung unter anderem «Bóg Cię Kocha» (Gott liebt dich).
«Für die vielen kleinen Gemeinden wichtig»
Nach der Veranstaltung erklärte Andrzej Bajenski, Bischof der «Kirche Christi» in Polen, gegenüber der Newsseite Christian Daily International, dass in einem Land, in dem die Evangelikalen oft übersehen werden, eine Veranstaltung mit «mehreren tausend Teilnehmern nicht unbemerkt bleiben kann». «Für die vielen kleinen Gemeinschaften in unserem Land sind grosse Veranstaltungen wichtig, weil wir dank ihnen merken, dass es immer mehr von uns gibt, und wir ein 'grosses Sprachrohr' für die Botschaft des Evangeliums schaffen können.»
Gemeindewachstum und -gründung
Bajenski setzt sich heute für Neubelebung und Wachstum christlicher Gemeinden in Polen ein. Unter seiner Leitung war die Pulawska-Kirche in Warschau zur grössten evangelischen Kirche in Polen herangewachsen. Pulawska war die erste Gemeinde mit mehreren Standorten und hat seitdem im gesamten Grossraum Warschau weitere Gemeinden gegründet. Später gründete Bajenski «ProEcclesia», ein Zentrum für Gemeindeentwicklung, das allen Kirchen in Polen mit dem Ziel der Jüngerschaft und Gemeindegründung dient.
Bajenski drückte die Hoffnung aus, dass solche Bemühungen wie die Veranstaltung vom 13. April, das Evangelium gemeinsam zu verkünden, den evangelischen Konfessionen in Polen helfen werden, «zu lernen, trotz unserer Unterschiede in der Zusammenarbeit zu wachsen». Die Veranstaltung mit Graham war von rund 420 Gemeinden aus 15 Denominationen organisiert worden.
Polen ist ein traditionell römisch-katholisches Land, in dem evangelische Christen eine winzige Minderheit von unter einem Prozent darstellen. Von den rund 36 Millionen Polen lebt über 90 Prozent in der katholischen Kultur. Etwa 85'000 Menschen sind evangelisch.
Zum Thema:
«Revive Europe» in Polen: Europa: Nach-christlich oder vor-erwecklich?
Diskriminierung und Gewalt: «Stille Verfolgung» von Christen im Kosovo
Evangelisationsschule in Europa: «Wir brauchen wieder viel mehr Verkündiger!»