Ewige Freude

Andi Bachmann-Roth
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch wie sieht das im Alltag aus? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, der heutige Text stammt von Andi Bachmann-Roth.

Herr, wende auch jetzt unser düsteres Geschick zum Guten, so wie du ausgetrocknete Bäche wieder mit Wasser füllst! Wer die Saat mit Tränen aussät, wird voller Freude die Ernte einbringen. Weinend geht er hinaus und streut die Samen aufs Feld; doch wenn er zurückkommt, jubelt er über die reiche Ernte. (Psalm 126, Verse 4-6)

Treffe ich meine Jugendfreunde, schwelgen wir in Erinnerungen an gemeinsame Bergtouren. Wir lachen über Rutschpartien auf Schneefeldern, überraschende Begegnungen mit Steinböcken oder erinnern uns an Stürme und atemberaubende Sonnenuntergänge. Welch eine Freude, solch einen Erinnerungsschatz zu teilen. Auch der Psalmist erinnert sich, und zwar an die grossen Taten Gottes. «Wir waren wie Träumende.» (Psalm 126, Verse 1-2) Was undenkbar war, ist eingetreten: Gott hat sein Volk befreit. Freude wächst aus der Erinnerung.

Es gibt etwas, das ist (fast) noch besser: Vorfreude. Ist eine Trekking-Tour geplant, stürze ich mich voll Begeisterung in das Studium von Karten, Tourenberichten und Wetterbericht. Mit jedem Puzzlestück wird das Bild der kommenden Tour klarer und die Freude steigt. Auch die Freude des Psalmisten wächst nicht nur an Erinnerungen, sondern an konkreten Erwartungen: Gott verheisst eine Zukunft, in der Gefangene frei und ausgetrocknete Bäche wieder mit Wasser gefüllt sind. Eine reiche Ernte wird eingebracht. (Psalm 126, Verse 4-6)

Vorfreude auf eine wunderbare Zukunft

Christen glauben, dass Trockenheit und Tränen nicht für immer bleiben. Gott verspricht uns eine Zukunft, die heil, blühend und überfliessend ist. Christen halten trotzig an dieser Zukunftsvision fest, weil sie glauben, dass mit der Auferstehung Jesu die Wiederherstellung bereits begonnen hat. Und sie halten daran fest, während sie «mit Tränen säen» (Psalm 126, Vers 5). Lachen und Weinen schliessen sich im Leben der Christen nicht aus. Inmitten von Trauer und Not können wir uns gut fühlen, weil wir erfahren, dass Gottes Zusagen sicher sind. Er wird eines Tages unsere Tränen abwischen (Offenbarung, Kapitel 21, Vers 4) und uns an seinen Tisch zum grossen Hochzeitsfest einladen (Offenbarung, Kapitel 19, Vers 9; Matthäus, Kapitel 8, Vers 11; Kapitel 22, Vers 2ff; Kapitel 25, Vers 10; Lukas, Kapitel 12, Vers 36; Kapitel 14, Vers 8).

Das Beste kommt noch! Das ist kein billiger Trost, der uns dazu veranlasst, uns innerlich aus der Welt zu verabschieden. Die christliche Zukunftshoffnung lädt uns vielmehr dazu ein, bereits Hier und Heute zu feiern, zu glauben und zu lieben. An unseren Festtafeln dürfen Menschen bereits jetzt etwas vom Himmel schmecken.

Reflexionsfragen

  • Welche Bilder habe ich von Gottes künftiger Welt? Wecken diese Freude in mir?
  • Wie könnte in unseren Familien, Kirchen und Gemeinschaften etwas von dieser freudigen Erwartung Ausdruck finden?
  • Hat in meinem Leben Lachen UND Weinen Platz?

Gebetsanliegen

  • Dass kirchenferne Menschen in Europa Gottes hoffnungsvolle Zusagen für ihr Leben und die Welt entdecken können.
  • Für Leidende, dass Gott ihnen Gnade schenkt, damit sie inmitten von Tränen voll freudiger Erwartung bleiben können.
  • Für christliche Musiker und Künstler, dass durch ihre Arbeit etwas von der Freude und Schönheit erfahrbar wird, die uns einst in Gottes neuer Welt erwartet.

Autor: Andi Bachmann-Roth
Quelle: SEA / RES

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