Einst sportlich isoliert, holt sie heute Edelmetall

Karé Adenegan in ihrem Element
Karé Adenegan, Paralympics-Star im Rollstuhlrennen, findet ihren Wert nicht im sportlichen Erfolg, sondern in ihrem Glauben an Christus – dennoch freut sie sich natürlich über ihre Silbermedaille, die sie in Paris 2024 gewonnen hat.

Heute, in Paris 2024, hält sie selbst paralympisches Edelmetall in den Händen, nach ihrer Fahrt aufs Podest über 100 Meter. Übermorgen, Sonntag, kämpft sie ausserdem um weitere Medaillen-Ehren über 800 Meter.

Die Olympischen und Paralympischen Spiele in London 2012 haben in der damals elfjährigen Karé Adenegan ein Feuer entfacht. Trotz ihrer Zerebralparese, die ihre Muskelbewegungen einschränkt und sie an den Rollstuhl bindet, liess sie sich von der Begeisterung anstecken.

Vier Jahre später gewann sie bei den Paralympics in Rio bereits drei Medaillen. In Tokio kamen zwei weitere hinzu. Nun, im Alter von 23 Jahren, hat sie auch in Paris 2024 eine Silbermedaille gewonnen – über 100 Meter.

Ein Leben im Glauben

Karé Adenegan wuchs in einem liebevollen christlichen Elternhaus in England auf. Ihr Glaube half ihr, die Herausforderungen ihres Lebens zu meistern. Trotz ihrer beeindruckenden sportlichen Erfolge – sie brach Weltrekorde und wurde 2018 zur «BBC Young Sports Personality of the Year» gewählt – betont sie, dass ihr Wert nicht in ihren sportlichen Leistungen liegt, sondern in ihrem Schöpfer.

Eine starke christliche Gemeinschaft hat sie dabei immer unterstützt. Während ihres Studiums fand sie Halt in einer Gruppe gläubiger Freunde. Heute besucht sie regelmässig die «Mosaic Church» in Coventry und nimmt auf Reisen an den Programmen von «Christians in Sport» teil.

Sport als Weg der Selbstfindung

Der berühmte Film «Chariots of Fire» mit den Worten von Eric Liddell: «Wenn ich laufe, spüre ich die Freude Gottes», inspiriere sie zutiefst, sagt die junge Athletin.

Für sie bedeutet es aber noch mehr, den Weg zu sehen, den Gott sie geführt hat. «Früher habe ich meine Behinderung, Gott und den Sinn meines Lebens in Frage gestellt. Aber auf der Laufstrecke habe ich gespürt: 'Wow, Gott, du bist bei mir und hast mich hierher gebracht.'»

Karé erinnert sich, dass sie wegen ihrer Behinderung in der Schule oft isoliert war. Sie durfte nicht am Sportunterricht teilnehmen und fühlte sich oft ausgegrenzt. Doch der Wunsch, das Gegenteil zu beweisen, trieb sie an. Als sie bei den Paralympics 2012 zum ersten Mal Rollstuhlfahrer sah, die mit beeindruckender Geschwindigkeit über die Strecke rasten, wusste sie, dass dies ihre Berufung war. «Ich wollte schon immer schnell sein, und als ich merkte, dass Rollstuhlrennen ein Sport ist, wusste ich, dass es das Richtige für mich ist.»

Glaube in Zeiten der Unsicherheit

Die Covid-Pandemie markierte einen Wendepunkt in ihrem Glaubensleben. Als die Olympischen Spiele 2020 verschoben wurden, erkannte sie, dass Gott die einzige Konstante in ihrem Leben ist. Das habe ihren Glauben gestärkt und ihr geholfen, ihre Unsicherheit in Gottes Hände zu legen.

Besonders inspirierend findet sie die Geschichte des Blinden in der Bibel, Johannes Kapitel 9, wo Jesus erklärt, dass seine Blindheit nicht durch Sünde verursacht wurde, sondern «damit die Werke Gottes an ihm offenbar werden». Diese Worte gaben Karé die Gewissheit, dass auch ihre Behinderung Teil von Gottes Plan ist.

Erfolg und Demut

Karé Adenegan will die beste Leichtathletin sein, aber sie hat auch gelernt, ihren Ehrgeiz Gott zu überlassen. «Es gibt so viel Freiheit, wenn man das Ergebnis loslässt», sagt sie. Das heisst nicht, dass sie immer gewinnen wird, aber sie vertraut darauf, dass Gottes Plan für sie gut ist.

Ihren sportlichen Erfolg sieht sie auch als Plattform, um ihren Glauben weiterzugeben. «Als Christin dreht sich alles, was ich tue, um meinen Glauben. Es ist selbstverständlich, darüber zu sprechen.» Diese Überzeugung gibt ihr die Kraft, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen und sich in guten Zeiten über ihre Erfolge zu freuen.

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Autor: Marcus Jones / Daniel Gerber
Quelle: Premier Christianity / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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