Gemeinsam für Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung
Eco Church Network
Die Lernplattform von Eco Church Network hilft Kirchgemeinden, den Themen Ökologie, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit mehr Raum zu geben. Mittels einer Selbsteinschätzung kann die Kirchgemeinde eine Standortbestimmung vornehmen. Zu allen fünf abgefragten Handlungsfeldern stehen zahlreiche Tipps und Ideen zur Umsetzung zur Verfügung. Das Projekt wird verantwortet von StopArmut.
Ökologisches reinigen
Die reformierte Kirchgemeinde Nydegg in Bern setzt ganz auf ökologisches Putzen und nimmt den etwas höheren Arbeitsaufwand aus Verantwortung zur Umwelt bewusst und gern in Kauf. Statt hoch dosierter Chemie verwendet der Sigrist (Küster) aus Überzeugung umweltfreundliche Putzmittel. Es sind Mittel, die weniger Tenside enthalten und die sich gut abbauen lassen und damit die Kläranlagen und Gewässer weniger belasten. Zum Reinigen der Böden verwendet der Sigrist Wabentücher, die auch im Spitalbereich Verwendung finden. Dank wassersparenden Geräten schafft er eine Reinigung der gesamten kirchlichen Anlage mit nur 20 Litern Wasser. Als weitere Sparmassnahme wurde die Wassermenge in allen Spülkästen reduziert.
Urwaldfreundliche Kirche
Die evang.-ref. Kirchgemeinde Stäfa war die erste Kirchgemeinde, die an der Aktion «urwaldfreundlich.ch» mitmachte. Sie hatte das Papier für Büro und Versand schon seit Längerem auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel umgestellt. Auch wurden bereits mehrere Massnahmen umgesetzt, um den Papierverbrauch insgesamt zu reduzieren.
Die Drucker etwa sind automatisch auf einen doppelseitigen Ausdruck eingestellt. Wenn immer möglich, werden beim Ausdruck zwei Seiten auf eine verkleinert. Es wird geprüft, ob die Jugendlager in der Region abgehalten werden könnten, um Transportenergie zu sparen. Schliesslich werden alte Leuchten laufend durch die LED-Technologie ersetzt. Andreas Erni, Leiter der Verwaltung der Reformierten Kirche Stäfa, ist überzeugt: «Die Kriterien für Papier und Holz von urwaldfreundlich.ch sind ein sinnvoller Weg, um die nachhaltige Beschaffung umzusetzen.»
Heizungsregulatoren in der ehemaligen Fabrik
Vor rund einem Jahr startete die Gemeinde BewegungPlus in Burgdorf in eine nachhaltigere Zukunft. Man installierte Heizungsregulatoren an Heizkörpern, die mittels einer App gesteuert werden. Denn die ehemalige Fabrik, in der die Gemeinde eingemietet ist, ist mit einer Ölheizung ausgestattet und zudem noch schlecht isoliert. Dieser Umstand sorgte nicht nur für eine regelrechte Verpuffung der Energie, sondern schenkte auch bei den Heizkosten massiv ein. Dank der Heizungsregulatoren wird die Energie nun bewusster eingesetzt. Die Räume werden nur noch zur gewünschten Zeit und auf die jeweils gewünschte Temperatur beheizt. Ein kleiner Schritt mit grosser Wirkung sowohl für das Klima, wie auch für das Portemonnaie.
Grüner Fisch
Der Grüne Fisch ist ein christlicher Umweltverein, der sich für die Bewahrung der Schöpfung und eine gerechte Verteilung der Ressourcen einsetzt. Er organisiert regelmässig Umwelteinsätze in der Deutschschweiz und ist immer offen für neue Mithelfer und Anregungen.
Himmlischer Strom auf Kirchendächern
Das südliche Dach der römisch-katholischen Kirche Ettingen in der Nähe von Basel ist kaum noch zu sehen. Es ist fast vollständig von einer Photovoltaikanlage bedeckt. Die Sonnenstrahlung wird direkt und emissionsfrei in elektrische Energie umgewandelt. Der produzierte Strom wird primär in der Kirche selbst genutzt und auch in das allgemeine Stromnetz eingespeist.
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