Erntedankfest im Emmental

Das Erntedankfest der Hope & Life Church
«Thanksgiving» wird in den USA jedes Jahr im grossen Stil zelebriert. Dort findet es am vierten Donnerstag im November statt. In der Schweiz wird das Erntedankfest eher zaghaft gefeiert. Nicht so in der Hope & Life Church… Andrea Blaser berichtet.

Wie kam es, dass ihr als Hope & Life Church dieses Fest in den Kalender aufgenommen habt?
In Amerika ist das «Thanksgiving» ein wichtiges Familienfest, das gross und landesweit zelebriert wird. Bei uns wird das Erntedankfest vor allem noch in Landeskirchen mit ländlichem Charakter gefeiert. Es ist jedoch kein offizieller, landesweiter Feiertag. Manche Kirchen feiern am ersten Sonntag im Oktober, andere am letzten im September. Wir haben uns für den ersten Sonntag im Oktober entschieden, weil man sich den gut merken kann. Mir kam die Idee für das Erntedankfest letztes Jahr, als ich in der Bibel auf die Feste vom Volk Gottes gestossen bin. In 5. Mose las ich, wie Gott sein Volk auffordert, ihm für seinen praktischen Segen im Jahr zu danken: «Feiert dann das Fest der Ernte zu Ehren des Herrn, eures Gottes. Bringt ihm ein freiwilliges Opfer dar, je nachdem, wie reich er euch gesegnet hat.» (5. Mose Kapitel 16, Vers 10) Mir ging plötzlich durch den Kopf, dass dies doch auch extrem gut zu unserer Kirche passen würde. Wir erleben so viel von Gottes Segen als Einzelpersonen, aber auch als ganze Kirche. Gott hat Jahr für Jahr vielseitiges Wachstum geschenkt, uns als Kirche erfolgreich durch die Corona-Zeit geführt und seinen Segen in so viele Bereiche fliessen lassen, dass wir unzählige Gründe zum Danken haben.

Als wir das Erntedankfest letztes Jahr zum ersten Mal feierten, war es ein Probeversuch. Wir wussten nicht, ob die Leute mitmachen würden, ob so ein Fest Anklang findet. Am Tag selbst kamen dann so viele Gaben zusammen, dass der Geschenktisch das Herz von jung und alt höherschlagen liess. Wir waren total positiv überrascht. Die Leute wollten Gott danken, und die Gaben waren so kreativ und vielseitig, dass wir nur noch staunten. Es gab Gutscheine für Abendessen, Hilfe bei Handyproblemen, selbstgebrautes Bier, Gemüse, Früchte, Nüsse, Backwaren, Blumen, Selbstgemachtes, wunderschöne Bastelarbeiten und zu guter letzt wurde das Mittagessen von einem anonymen Spender finanziert.

Ist es Zufall, dass es gerade eine Emmentaler Freikirche ist, die ein grosses Erntedankfest ins Leben gerufen hat? Immerhin ist in dieser ländlichen Region das Bewusstsein für den Segen beim Bewirten der Felder vielleicht noch stärker ausgeprägt...
Das Emmental ist tatsächlich eine der schönsten landwirtschaftlichen Regionen, die man sich vorstellen kann. Wir schätzen unsere Bauernhöfe, die harte Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern sowie die Produkte, die sie herstellen. Ohne Gottes Segen wäre die Landwirtschaft zum Scheitern verurteilt – er bestimmt das Wetter, kennt die Zukunft und ist der beste Ratgeber. Das gilt natürlich auch für all unsere anderen Arbeiten, unsere Bemühungen und Einkünfte. Das Erntedankfest ist ein Fest für die ganze Kirche – jeder hat Gründe, Gott Danke zu sagen.

Andera Blaser

Wie läuft das Erntedankfest am 6. Oktober genau ab?
Wir feiern wie immer einen normalen Morgengottesdienst um 10.30 Uhr. Die Leute haben zuvor ihre Gaben über die Homepage angemeldet oder bringen sie spontan mit und übergeben sie in der Gaststube dem Team. Nach dem Gottesdienst kann man seinen Dank auf einer Glaswand aufschreiben oder direkt in die Gaststube runtergehen, dort gibt es ein feines herbstliches Mittagessen. Die Gabentische sind parat und alle dürfen sich an den grosszügigen Geschenken bedienen.

In der Einladung zu diesem Anlass schreibt ihr: «Wir fühlen uns so reich gesegnet, dass wir mit diesem Dankesfest ebenfalls Gott in den Mittelpunkt stellen möchten.» Wie drückt sich dieser Segen bei euch aus, was erlebt ihr im Moment als Gemeinde?
Wir erleben immer wieder, dass Gott uns einen Schritt voraus ist, uns auf Situationen vorbereitet und uns nicht im Stich lässt. Ein Beispiel dafür war der Livestream: Bereits ein Jahr vor der Corona-Pandemie hatten wir das Gefühl, dass wir einen Livestream einrichten sollten. Das erforderte viel Geld und Ressourcen, und wir hatten keinen konkreten Grund, warum wir in diesen Bereich investieren sollten. Wir folgten dennoch diesem Impuls. Ein Jahr später kam Covid und veränderte unseren Alltag. Wie durch ein Wunder waren wir vorbereitet und konnten Gott nur noch danken. Genauso schenkt er uns immer wieder neue Ideen, die Mut kosten und im Moment vielleicht noch keinen Sinn ergeben, aber mit der Zeit reichlich Früchte tragen werden. Wir erleben dies als Kirche im Kleinen wie auch im Grossen immer wieder. Dasselbe tut er auch bei jedem Einzelnen von uns. Gott möchte alle Menschen segnen – nicht nur geistlich, sondern auch seelisch, körperlich und ganz praktisch in materiellen Bereichen. Unser Gott ist ein grosszügiger Gott, und daran wird sich niemals etwas ändern.

Weitere Informationen zum Erntedankfest in der Hope & Life Church finden sich auf der Website.

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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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