Mehr wie der Mond sein

Der 20. Dezember
Viele Lieder haben Beraterin Doris Bürki in ihrem Leben begleitet. Als Soundtrack ihres Lebens hat sie aber einen Song ausgewählt, der dazu auffordert, Jesus sichtbar zu machen. So wie der Mond mit der Sonne.

Worshipsongs sind für mich wie das frische Wasser aus Psalm 23, wie Gottes Antwort auf den Schrei des Herzens, in Psalm 42 durch den nach Erfrischung lechzenden Hirsch beschrieben. Sie beleben meine ausgedörrte Seele oft im genau richtigen Moment. Gute Songs sind ein Vorgeschmack auf den Himmel. So gehört «The Sheperd’s House» von Justin Melton mit dazu.

Doch um diesen soll es heute nicht gehen. Auch nicht um den grossartigen Song «Don’t you want to thank someone», von Andrew Peterson, in dem er einen wunderbaren inhaltlichen und musikalischen Sehnsuchtsbogen des menschlichen Lebens spannt, den an uns verschenkten Herzschlag Gottes mit dem rhythmischen Ostinato deutlich macht. Auch nicht um «Praise you in this storm» von Casting Crowns, das mir in seiner schlichten akustischen Variante schon so manches Mal zu einem innigen Trost wurde.

Sie alle würde ich, zusammen mit etlichen anderen, als Soundtrack meines Lebens sehen. Da war viel Schweres, und da war so viel sanfte Begegnung und Berührung Gottes, so viel Trost und geheimnisvolles Verstandenwerden, so viel Aufleuchten von Jesus.

Wo meine Freude herkommt

Heute soll es einfach um mein Lied des Jahres 2024 gehen, und das ist «Where my Joy comes from» von Unspoken. Mein Jahr war diesmal kein besonders schweres – grosse Freude war mit dabei, als wir zwei weitere Enkelkinder begrüssen durften. Wohl habe ich mitgelitten an Verlusten, die Menschen in meinem Umfeld erleiden mussten, fühle und trage mit an chronischen Erkrankungen im nächsten familiären Kreis. Doch der locker-flockige, humorvoll selbstironische Song für den ganz persönlichen Lobpreis sprang mich mit seiner Frische und Tiefgründigkeit an. Er ist eine entspannte Aufforderung, mehr von Jesus sichtbar zu machen:

I wanna make you famous
Show ’em who you are
You’re the king over «Can’t be dones»
I’m living proof for the hopeless ones
(…) I got a light in my eyes
I’ll be spending my life
Pointing everybody to you

Ja, das kann ich von ganzem Herzen unterschreiben: Jesus befreit, stellt wieder her, macht Unmögliches möglich und Zerbrochenes wieder heil. Dieses Lied macht die Prioritäten klar: Es geht um Jesus, nicht um mich. Er ist die überwältigend helle Sonne, ich möchte bloss immer mehr wie der Mond sein Licht widerspiegeln:

Lord make me like the moon
Reflecting the sun
I’ll let the whole world know
Let ’em know
Where my joy comes from
I’ll tell ’em that it’s you
You’re the only one

Freude unabhängig der Umstände

Doris Bürki

Das Lied begleitete mich, als ich höllisch Zahnschmerzen hatte, dabei eigentlich auf gepacktem Koffer sass, weil ich als Küchenhilfe in einem Jugendlager erwartet wurde und halt trotzdem zuerst eine Wurzelbehandlung brauchte … darauf direkt vom Zahnarzt ins Engadin reiste; schlicht glücklich, nicht im Mittelalter gelebt haben zu müssen, sondern mit modernster Zahntechnik behandelt worden zu sein. Als ich unter viel Zeitdruck verschiedene Arbeiten fertigstellen musste. Als es im Tessin mehr regnerisch und kalt denn südlich warm war. Als Freundschaften sich nicht so weiterentwickelten, wie ich es mir gewünscht hätte. Freude kann unabhängig von meiner Befindlichkeit und von den Umständen sein, sieht auf Jesus, fliesst über von Dankbarkeit:

I’m gonna sing
I’m gonna dance
And it ain’t got nothing to do with my circumstance
From the valley low
To the mountaintop
Don’t matter where I am
Don’t matter where I’m not
More than a feeling
More than emotion
Is the glass half full
No it’s overflowing

Die humorvolle Anspielung auf ein Kinderlied ist der augenzwinkernde Hinweis, sich einen kindlichen Glauben zu bewahren, in der Kompliziertheit des Lebens vertrauensvolle Freude im Herzen zu tragen:

I’ve got the joy, joy, joy, joy
Down in my heart

Von Jesus, dieser wahren Freudensonne, will ich mich anstecken lassen, von ihm will ich entzündet bleiben. Als Erlöste, Getragene, Befreite sollen wir keine christlich sozialisierten Mauerblümchen mit Trauermine sein; Freude darf fröhlich, sichtbar, lebendig, manchmal lauthals gejubelt sein. Die Weihnachtsfreude wurde von einem lauten Engelsheer bezeugt. Möge diese Freude an uns wahrgenommen werden, unser Markenzeichen sein.

Hören Sie sich hier das Lied an:

Zur Serie:
Dossier: Adventskalender 2024

Autor: Doris Bürki
Quelle: Livenet

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