Am Ende des Geldes ist immer noch Monat übrig
Ich kenne das Problem nur zu gut. Lange gab sich auch mein Geld grosse Mühe, mich regelmässig zu nerven. Der Hauptgrund: Nie war es da, wenn man es brauchte! Ich habe fast alle typischen Fehler gemacht, die man im Umgang mit Geld machen kann. Ich wusste es einfach nicht besser. Ich hatte nicht gelernt, wie man richtig damit umgeht. Immerhin weiss ich jetzt, wie man es nicht macht. Deshalb bin ich bestens qualifiziert, hier über die grössten Fehler im Umgang mit Geld zu sprechen!
Irgendwann hatte ich genug, und motiviert durch eine Predigt entschied ich, dass heute der letzte Tag war, an dem mein Geld machen konnte, was es wollte. Ich wollte die Kontrolle über mein Geld erlangen. Auf dem Weg dahin lernte ich, dass die Bibel erstaunlicherweise voll ist von Aussagen zum Thema Geld. Und noch erstaunlicher: Diese Aussagen funktionieren 2023 immer noch! Tatsächlich waren sie matchentscheidend, dass ich mein Geld Schritt für Schritt in den Griff bekam.
Grund zur Freude
Gott ist sich voll bewusst, dass Geld uns jeden Tag beschäftigt. Er will uns helfen, dass es nicht Stressfaktor Nummer 1 ist. Dazu macht er im 5. Buch Mose, Kapitel 18, Vers 12 eine klare Aussage: «Freut euch in der Gegenwart des Herrn, eures Gottes, über alles, was ihr durch eurer Hände Arbeit erreicht habt.»
Ganz egal, ob Anfang, Mitte oder Ende Monat, ganz egal, ob beim Rechnungen bezahlen oder beim Shopping, Geld soll nicht Grund für Stress sein, sondern Grund zur Freude. Das geht am besten, wenn man die Kontrolle über sein Geld übernimmt und es nicht machen lässt, was es will.
In dieser Serie zeige ich Ihnen mit vielen praktischen Anregungen, wie man die grössten Fehler im Umgang mit Geld vermeiden kann und wie Geld ein Grund für mehr Freiheit und Freude im Leben sein kann.
«S'hät solangs hät»*
Es gibt verschiedene Strategien, sein Geld auszugeben. Eine verbreitete ist die s'hät-solangs-hät-Strategie*. Sie hat ihre beste Zeit in den ersten beiden Wochen nach der Lohnzahlung. Danach fällt die Kurve oftmals rapide ab in ein langwieriges Aussitzen der restlichen Tage des Monats. Schnell einmal fährt man in dieser Phase das Konto ein paar Hunderter ins Minus, weil es einfach nicht anders geht.
Damit das Geld bis Monatsende reicht
Unnötig zu sagen, dass die zweite Phase dieser Strategie die unbeliebte ist. Hier ein Vorschlag für alle, die etwas anderes ausprobieren möchten: Bezahlen Sie als erstes alle Rechnungen, die bis Ende Monat fällig sind und legen Sie das Geld, das Sie sparen wollen, beiseite. Teilen Sie dann den verfügbaren Betrag (zum Beispiel das Haushaltsgeld) durch 5. Das Ergebnis ist die Summe, die Sie pro Woche ausgeben können. Sagen wir, Sie haben 1'000 Franken zur Verfügung. Dieser Betrag geteilt durch 5 ergibt 200 Franken. Sie können also jede Woche 200 Franken ausgeben.
So haben Sie auch in der letzten Woche des Monats immer noch gleich viel zum Ausgeben. Kein Durchhängen mehr, kein Rappenspalten. Weil der Monat nicht aus fünf Wochen besteht, sondern nur aus vier und ein paar Tagen, können Sie sich in der letzten Woche etwas Besonderes leisten oder diese letzte Wochenration als Puffer für unerwartete Ausgaben nutzen.
Dieser Tipp ist abgeleitet aus dem Buch der Sprüche, wo die Bibel es so formuliert: «Ein weiser Mensch bewahrt seinen Reichtum und Wohlstand, ein Narr aber verschwendet gleich wieder alles» (Sprüche 21, Vers 20).
*Schweizerdeutsches Sprichwort, vergleichbar mit «Wer zuerst kommt, mahlt zuerst».
Nächste Woche in dieser Serie: Klappt schon, hat ja immer irgendwie geklappt...?
Zum Autor:
Stefan Ochs (58) ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er lebt in der Nähe von Zürich und ist neben seinem Beruf als IT Projektleiter als Budgetcoach tätig, um Menschen zu helfen, richtig mit ihrem Geld umzugehen und finanzielle Freiheit zu erleben. Er ist erreichbar unter stefan.ochs@gmail.com.
Zum Thema:
Die Finanzen im Griff: Besser mit Geld auskommen
ChristNet-Forum: Wie Geld die Politik und uns selber bestimmt
Sid stand vor dem Abgrund: Wenn Ruhm, Macht und Geld nicht genug sind