«&Cultures»

Reich-Gottes-Mentalität statt getrennten Gemeinden

«&Cultures» geht neue Wege. Viele Christen nehmen Migranten als Bedrohung wahr. Im gemeinsamen Vorwärtsgehen sieht der Verein einen Schlüssel für die Mission unter Migranten.
Das «&Cultures»-Team: Adrian, Egzon, Ossama und Jürgen.
Jürgen von &Cultures
Egzon Shala von &Cultures

Egzon aus dem Kosovo, Adrian aus der Schweiz, Jürgen aus Deutschland und Ossama aus Ägypten leben alle in der Schweiz, arbeiten mit Migranten und Flüchtlingen und sind alle mit Schweizerinnen verheiratet. Doch noch etwas anderes verbindet die vier: Ihre Leidenschaft, Migranten und Flüchtlinge mit dem Evangelium zu erreichen. Gemeinsam gehen sie neue Wege, um Gottes Reich zu bauen. Ein Engagement, welches sich in «&Cultures» ausdrückt. Dabei handelt es sich um ein Training in Gemeindebau und interkultureller Arbeit unter Migranten für Leiter mit Migrationshintergrund.

Reich-Gottes-Mentalität

Vor allem in grösseren Städten finden sich Gemeinden für Araber, Iraner, Tamilen, Äthiopier und viele mehr. Aber ist das wirklich das Ziel? «Im Himmel werden wir nicht nach Nationen getrennt sein!» Jürgen bedauert die starke Schweizer Mentalität, welche sich in den meisten Freikirchen findet. «Ich habe oft festgestellt, dass Schweizer Christen sich primär als Schweizer sehen und nicht zuerst einmal als Kinder Gottes. Wir brauchen eine Reich-Gottes-Mentalität! Dies führt dazu, Migranten willkommen zu heissen und sie nicht als Bedrohung zu betrachten.» Echte Gemeinschaft mit Christen aus anderen Kulturkreisen ist eine Chance, eine solche Mentalität zu entwickeln.

Die vier Pioniere sind sich einig: «Solange wir nur versuchen, Migranten in unseren Reihen willkommen zu heissen, werden wir kaum erfolgreich sein. Vielmehr brauchen wir die Bereitschaft, uns in Frage zu stellen und zu verändern.»

Wir brauchen neue Wege

«&Cultures» glaubt an die Kraft von einem gemeinsamen Engagement von Christen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Eine solche Gemeinschaft wird für Migranten ansprechend. Gleichzeitig wird damit eine Reich-Gottes-Mentalität kultiviert. Während bei uns Gastfreundschaft zu einem Fremdwort wird, ist sie für viele Migranten die vertraute Form von Gemeinschaft und Freundschaft. Und wir müssen bedenken, dass in der Schweiz ungefähr ein Drittel der Leute einen Migrationshintergrund haben. Für einen Araber, Afrikaner und viele andere spricht Gastfreundschaft eine viel deutlichere Sprache als organisierte Integrationsbemühungen.

Traum von «&Cultures»

Für «&Cultures» steht das Ziel fest: «Wir träumen davon, Christen mit Migrationshintergrund zu trainieren, auszurüsten und in ihren kulturellen Hintergrund zu senden.» Sie wollen sehen, dass in Zukunft…
1.    …Menschen aus anderen Kulturen Jesus kennenlernen
2.    …Multikulturelle Gemeinden entstehen
3.    …Interkulturelle (Leitungs-)Teams in Gemeinden und Werken entstehen
4.    …Einheit und Versöhnung unter den Kulturen gewirkt wird

Welche Aufgaben hat die lokale Gemeinde?

Egzon ist überzeugt: «Um den Missionsbefehl aus Matthäus 28 ausführen zu können, brauchen wir einander.» Es braucht den Einsatz von Christen mit Migrationshintergrund, Gleichzeitig aber auch den von Schweizer Christen. Die Gottesdienste vieler Schweizer Freikirchen sind für Menschen mit muslimischem Hintergrund eine Überforderung. Die lokalen Gemeinden haben aber durchaus eine Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen mit Migrationshintergrund. Deshalb: Es braucht neue Formen.

Schritte tun

Nicht nur die Evangelisation unter Migranten, sondern die gesamte Gemeinde in der Schweiz braucht ein Umdenken – zumindest, wenn wir den Missionsbefehl von Jesus erfüllen wollen. Das ist ein langer Weg. Doch es gilt, Schritte zu gehen. Im November startet «&Cultures» mit mehr als zehn Studenten. Das ist ein Schritt, dem noch andere Folgen sollen. Denn der Traum bleibt: Migranten und Flüchtlinge sollen in der Schweiz Jesus kennenlernen.

Zur Webseite:
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Datum: 29.10.2017
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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