«Amazing Grace» wird am Broadway aufgeführt

Der frühere Polizist Christopher Smith verfasste die Broadway-Show «Amazing Grace Musical», welche den Lauf der berühmten Hymne zeichnet. Als Freund der Geschichte stiess Smith 1997 auf die Story hinter dem Lied. «Ich ging durch eine Bibliothek und zog zufällig ein Werk aus dem Regal», erinnert er sich. Das Buch handelte von einem britischen Sklavenhändler aus dem 18. Jahrhundert, namens John Newton. Später wurde er selbst in Westafrika gefangen gehalten, nachdem er während Jahren Sklaven nach Amerika verkauft hatte. Als ihm die Flucht gelang, starb er beinahe auf See.

Kulturgut

«Er geriet mit einem Segelboot in einen Hurrikan und mitten in der dunklen Nacht schrie er: 'Gott, hab Erbarmen!' Das war der Anfang einer grossartigen Reise.» Newton überlebte und wurde später Christ. Er setzte sich nun gegen die Sklaverei ein und verfasste den Text des Liedes «Amazing Grace». «Es schlägt Brücken zwischen Kulturen und Generationen. Es übersteht auch die Zeit und die Geschichte dieses Mannes ist wie ein Dach darüber.»

Das Lied eint zudem seine Heimat und wurde von Präsident Barack Obama auf der Trauerfeier von Pastor Clementa Pinckney angestimmt, der vor wenigen Wochen beim Attentat auf eine Gemeinde in Charleston starb. «Dass der Präsident der USA dieses Lied gesungen hat, zeigt mir, dass wir mit dem Musical zur rechten Zeit kommen.»

Veränderung

Auf der Webseite der weltweit prägendsten Charts, «Billboard.com», wurde festgehalten, dass allein schon das Lied ein kultureller Prüfstein sei, wenn schwierige Zeiten auftauchen. Smith wird zitiert: «Ich hatte noch nie von Newton gehört, doch seine Geschichte hat mein Leben verändert. Mir war klar, dass – was immer ich sonst noch im Leben tun werde – ich einen Weg finden muss, um seine Geschichte zu erzählen.»

Es gebe etwas im menschlichen Herz, das will, dass man geliebt wird, so Smith weiter. «Wir wollen wissen, dass wir zurückgehen und uns ändern können. Es gibt in unserer Kultur nicht vieles, das diese Botschaft beinhaltet, gleichzeitig schreien viele Menschen innerlich danach und ich merke, dass das Leben von John Newton dies im grossen Stil aufzeigt.»

Publikum stimmt ein

Ein Musical sei dazu am besten geeignet, erklärt Smith. «Ich will, dass die Menschen echte Tränen sehen und richtiges Lachen hören.» Zehn Jahre lang arbeitete Smith am Musical.

Seit wenigen Tagen wird das Musical nun am Broadway aufgeführt. Zum Ende der Aufführung standen alle 1'200 Besucher und sangen das Lied «Amazing Grace» mit.

Selbst für Menschen, die nicht an Gott glauben, sei das Stück geeignet, berichtet Smith und weiter: «Für Christen hat es zudem noch eine geistliche Dimension. Und für die anderen ist es einfach eine tolle Reise – und das soll es sein.»

Highlights des Musicals «Amazing Grace»:

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