«Dieser Vers bewahrte mich vor Verbrecher-Laufbahn»

Barry Black
Als Teenager riss Gott Barry Black aus dem Leben in einer Gang. Sonst wäre er womöglich hinter Gittern gelandet. Inzwischen ist der 74-Jährige der erste schwarze Seelsorger im Senat.

«Ich habe Gottes eingreifen erlebt: Als Teenager geriet ich in eine Bande, die mir enorme Schwierigkeiten hätte bereiten können», erinnert sich Barry Black. «Zwei Bandenmitglieder wurden zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt, weil sie jemanden ermordet hatten.»

Er würde heute nicht im Seelsorge-Dienst stehen, wenn Gott ihn nicht aus der Bandengewalt gerettet hätte. Seine Mutter gab ihm einen Bibelvers auf einem Kärtchen, das sie für fünf Rappen gekauft hatte. Es beinhaltete den Vers aus Sprüche 1, Vers 10, dort steht: «Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.» Ohne die Gnade Gottes wäre er wohl ebenfalls früher oder später hinter Gittern gelandet.

Keine selbstverständliche Laufbahn

Inzwischen dient Barry Black seit zwanzig Jahren als Seelsorger im US-Senat; er war der erste schwarze Seelsorger in dieser Position. In den 1950er und 60er-Jahren, also in seiner Kindheit, war dies eine undenkbare Position.

Als Fernfahrer war Blacks Vater die meiste Zeit abwesend. Infolgedessen musste seine Mutter ihn und seine ältesten Geschwister mehr oder weniger allein erziehen. Die Mutter nahm Barry und seine sieben Geschwister regelmässig in Gottesdienste mit, ausserdem lud sie bei sich zuhause zu Bibelstunden. Unterstützt von der christlichen Gemeinde durchlief Barry eine christliche Schule. Sein Berufswunsch: «Ich wollte ordinierter Pfarrer werden.»

Der Sog der Strasse

Doch im Laufe seiner Teenagerjahre zog es Barry Black auf die Strasse. In einer Gang fand er Brüderlichkeit und Vaterschaft. «Ich glaube, wenn man als Heranwachsender seinen Vater nur selten sieht, ist das problematisch, denn jeder braucht ein erwachsenes männliches Vorbild.»

Auch wenn er in falsche Kreise geriet, habe er durch Lehrer, Nachbarn und Gemeinde-Mitglieder eigentlich gute männliche Vorbilder gehabt: «Ich war sehr gesegnet. Ich habe viel mit meinem himmlischen Vater gesprochen, weil meine Mutter mir und meinen Geschwistern beigebracht hat, mit Gott so zu reden, wie man mit einem Freund reden würde.»

Kreislauf durchbrechen 

Kinder, die in die Armut hineingeboren werden, können in einen generationen-übergreifenden Kreislauf aus finanziellen Schwierigkeiten und staatlicher Abhängigkeit geraten. Black und seine Geschwister waren jedoch in der Lage, sich aus der Armut zu befreien und die Chancen zu ergreifen, die sich ihnen boten. «Ich lernte, dass es immer etwas gibt, wofür man dankbar sein kann. Und ich erinnere mich, wie wenig man braucht, um gut zu leben. Wir haben uns an den meisten Tagen von Bohnen und Reis ernährt.» 

Wenn der Ausbruch aus der Armut gelingt, wisse man ausserdem viel mehr zu schätzen, was man hat. Barry Black durchlief eine militärische Ausbildung und erarbeitete sich einen Doktortitel in Psychologie und einen in Theologie.

Tausenden geholfen

Zunächst amtete Barry Black als Militär-Kaplan, später folgte die Berufung ins Repräsentantenhaus. «Im Laufe der Jahre konnte ich Tausenden von Menschen im Senat helfen.»

An einem durchschnittlichen Arbeitstag arrangiert Black Treffen mit Menschen im Krankenhaus und bei der Arbeit. «Ich halte Bibelstudien, predige und verfasse Bücher und Artikel. Ich habe Hochzeiten und Beerdigungen abgehalten und helfe bei der Ehevorbereitung. Ich mache also die Arbeit eines Vollzeitpfarrers. Jeder Tag ist anders und lohnend.»

Autor: Nicole Alcindor / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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