Ihre Leidenschaft zieht Kreise

Salome Preisendanz-Birnstiel
In manchen Haushaltungen liefen die Kinderlieder von «Singe mit de Chliine» so lange, bis sie die Eltern noch im Schlaf verfolgten. Salome Preisendanz-Birnstiel, welche hinter dieser Produktionen steht, hat eine grosse Leidenschaft.

Innerhalb von zwei Stunden hatte Salome Preisendanz (40) vierzehn einfache Songs für kleine Kinder geschrieben. Es waren einfache Lieder mit jeweils wenigen Sätzen. Spätestens als alle diese Lieder den Weg auf eine CD gefunden hatten, sollte jedem klar gewesen sein, dass Salome eine Gabe hatte, Musik für die Kleinen zu machen.

Lieder sind Schätze fürs Leben

«Ich bin überzeugt, dass Lieder Schätze fürs Herz sind. Was Kinder mit den Liedern mitkriegen, ist ein Schatz für später.» Dass Menschen gerade in den ersten Lebensjahren besonders aufnahmefähig sind, war für Salome natürlich nicht nur aufgrund ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin klar. Und tatsächlich sind es meistens in jungen Jahren erlernte Lieder, die bis ins Alter in Erinnerung bleiben. «Viele Leute haben mir schon erzählt, wie ihre Grosseltern auf dem Sterbebett noch Lieder singen, obwohl sie sonst kaum mehr sprechen können.» Lieder sind ganz tief im Herzen verankert und ein nicht zu unterschätzender Schatz – auch im Alter. Dies ist einer der Gründe, weshalb Salome das Singen mit Kindern fördert.

Musicals und CD für kleine Kinder

«Ich bin da etwas reingerutscht», erzählt Salome. «Mein erstes Musical entstand in der Zeit, als ich noch in der Ausbildung zur Kindergärtnerin war.» Von 2007 bis 2018 arbeitete Salome dann bei Adonia, wo sie unter anderem Kurse zum Singen mit Kindern gab. «Damals erhielt ich immer wieder die Rückmeldung, dass es kaum Lieder für kleine Kinder gibt.» Wiederholt wurde sie auch darauf angesprochen, ob sie diese Lücke nicht schliessen wolle. Aus irgendeinem Grund glaubten immer wieder Leute, Salome könne die richtige Person dafür sein und so freundete sie sich mit dem Gedanken an, setzte sich irgendwann hin und schrieb in zwei Stunden vierzehn einfache Songs. «Für die nächsten zehn Lieder hatte ich dann etwas länger», relativiert sie ihren kreativen Höhenflug. 2012 erschien die CD «Singe mit de Chliine» im Adonia Verlag, es sollte nicht die letzte Produktion dieser Art bleiben.

Eine engagierte Familienfrau

Mit der Heirat und dem damit verbundenen Wohnortswechsel gab Salome die Anstellung bei Adonia auf. Kurz darauf wurde sie auch schon Mutter. Als aktive Person, die gerne Möglichkeiten ergreift, war es nicht einfach, Einladungen zum Durchführen von Kursen abzulehnen, weil es kräftemässig zu viel wurde. Auch in ihrer Gemeinde, wo ihr Ehemann Pastor ist, hätte sie sich gerne mehr investiert. Trotzdem gab es immer auch Gelegenheit zum Anpacken und neben ihrem leidenschaftlichen Engagement als Mutter findet sie immer wieder Zeit für Kurse und auch Musicals sind öfters ein Thema. Salome gibt Kurse zum Singen mit Kindern und Kleinkindern oder zum Erzählen von Geschichten. Daneben tritt sie als Bauchrednerin mit ihrer Handpuppe auf und packt andere Projekte an – so wie sie sich anbieten und sie Zeit dafür findet.

Geschichten für Kinder

«Ich habe ein Anliegen, Kindern die biblischen Geschichten nahe zu bringen», berichtet Salome. «Und ich bin dafür, schon mit kleinen Kindern anzufangen.» Während ihrer Zeit bei Adonia hatte sie hierzu viele Möglichkeiten. «Irgendwann sagte mir mein Vorgesetzter, ich solle zu einer Geschichte ein Hörspiel machen.» Zuerst sei sie etwas überfahren gewesen, habe aber bald gemerkt, wie leicht es ihr fällt. So entdeckte sie ihre Freude am Schreiben von Hörspielen. «Christliche Hörspiele liegen mir sehr am Herzen, weil ich gerne mit Geschichten Inhalte über Gott transportiere. Es ist dann schön zu sehen, wie Gott durch Hörspiele in den Alltag der Kinder kommt.»

«Flühli Kafi»

Es gibt Projekte, die Salome besonders begeistern. Eines davon ist in ihrer Kirche in Steffisburg und trägt, angelehnt an das Quartier den Namen «Flühli-Kafi». Hier gab es schon ElKi (Eltern-Kind) und MuKi (Mutter-Kind) Treffen, bis ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung machte. Doch auch nach Ende der Pandemie kam kaum mehr jemand. «Wir beteten und überlegten, was wir machen könnten», erzählt sie. «Irgendwann kam die Idee auf, einen Kaffeetreff zu machen.» Eine Frau bot an, jeweils Gebäck beizusteuern. Manche Programmpunkte der früheren Treffen wollten sie beibehalten: Eine Themenlounge für Mütter, Bastelangebot für Kinder, das Erzählen biblischer Geschichten und das Singen.

Nun läuft das Kaffee. Eltern kommen mit ihren Kindern, welche auch betreut werden. Die Besucher nehmen an den Programmen teil oder verweilen einfach etwas länger beim Kaffee. «Seit wir mit dem «Flühli Kafi» begonnen haben, haben wir jedes Mal viele Leute. Viele haben sonst keinen Ort, wo sie über ihre Herausforderungen bei der Kindererziehung sprechen können und manche laden immer wieder neue Leute ein.» Was mit Singen mit den Kleinen begann, hat sich zu etwas entwickelt, was auch die Herzen der Grossen erwärmt.

Zur Webseite:
Salome Preisendanz-Birnstiel
Produkte von Salome im Adonia Shop

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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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