WEA fordert dringend Entwaffnung von Terroristen in Nigeria

Markus Hofer spricht an der 56. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates
Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) in Genf nahm an der 56. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates zur «Allgemeinen Regelmässigen Überprüfung Nigerias» teil und forderte in einer Erklärung entschiedene Schritte.

Markus Hofer, Kommunikations- und Menschenrechtsbeauftragter der WEA, wies darauf hin, dass ihre Partner vor Ort von «wiederholten Gewalttaten berichten, die zur Zerstörung ganzer Landstriche, von Häusern, Ackerland und Gebetsstätten der indigenen Bevölkerung und zur massiven Vertreibung von Tausenden von Menschen führen». Die Erklärung verurteilt das Versagen der nigerianischen Regierung, die Zivilbevölkerung vor der Zunahme brutaler Gewalttaten zu schützen, deren Opfer viele Nigerianer, insbesondere Christen, sind und die in der Regel ungestraft bleiben.

«Gewalttätige Gruppen entwaffnen und Sicherheit erhöhen»

Aus diesem Grund forderte die WEA die Regierung auf, „die Mitglieder gewalttätiger bewaffneter Gruppen, einschliesslich der Fulani-Hirten, zu entwaffnen, die Sicherheitspräsenz in den gefährdeten Gemeinden des Mittleren Gürtels zu erhöhen, die Gewalttäter zu ermitteln, sie vor Gericht zu stellen und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, der sich immer weiter ausbreitet».

Die nigerianischen Behörden werden aufgefordert, «die sichere Rückkehr der durch die Gewalt im Mittleren Gürtel Vertriebenen in ihre Heimat zu gewährleisten». Die WEA fordert ausserdem, «die ständig wiederkehrende Gewalt zwischen den Gemeinschaften durch unparteiische und umfassende Untersuchungen zu bekämpfen, die Friedenskonsolidierung zu fördern und die Entschädigung der Opfer und Überlebenden sicherzustellen».

Massaker hören nicht auf

Noch am 8. August waren in Nigeria im Dorf Ayati im Bundesstaat Benue mindestens 50 Christen durch Fulani-Hirten brutal massakriert worden (Livenet berichtete). Auch wenn nicht alle Fulani-Hirten extremistische Ansichten vertreten, haben viele von ihnen radikale islamistische Ideologien übernommen, die denen von Boko Haram und ISWAP ähneln und Christen und ihre Gemeinden ins Visier nehmen. Ihr Ziel ist es, christliche Ländereien und Besitztümer zu rauben und letztlich eine islamische Herrschaft durchzusetzen. Diese Situation wird durch die Herausforderungen verschärft, grosse Herden und den Lebensunterhalt in den rauen, oft wüstenähnlichen Bedingungen der Region zu sichern.

Nigeria ist eines der gefährlichsten Länder der Welt für Christen. Laut dem Weltverfolgungsindex 2024 von Open Doors wurden zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 30. September 2023 4.118 Menschen wegen ihres Glaubens getötet. Das Land verzeichnete mit 3'300 gemeldeten Fällen auch die höchste Zahl an Entführungen von Christen.

 

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus/ Christian Times/ Livenet

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