Halbnomaden Namibias werden durch Solar-Audiobibeln erreicht

Angehörige der Ovahimba mit Audiobibel
Die Ovahimba sind ein Nomadenvolk in Namibia, traditionsreich, aber niemand der Stammesangehörigen kann lesen oder schreiben. Deshalb möchte die Namibische Bibelgesellschaft sie mit Audiobibeln erreichen.

Namibia liegt im südlichen Afrika, westlich von Botswana, nordwestlich von Südafrika, südlich von Angola. 2,6 Millionen Menschen leben dort. Das Christentum ist die grösste religiöse Gruppe des Landes. 55 Prozent der Bevölkerung ist unter 25 Jahren, 76 Prozent sind Analphabeten. Es gehört zwar zu den reicheren Ländern Afrikas. Der Reichtum ist jedoch ungleichmässig verteilt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 24 Prozent.

Im Nordwesten Namibias und Südwesten Angolas lebt das indigene Volk der Ovahimba. Rund 16'000 Menschen zählten die Himbas im Jahr 2022. Die Halbnomaden leben in einer trockenen, sandigen und steinigen Gegend und brauchen wenig zum Leben. Sehr wichtig ist für sie das Vieh.

Die Himbas teilen ihre Erlebnisse und Geschichten über Poesie, Tanz und Gesang, der ihnen hilft, Informationen zu behalten. Solar-Audiobibeln sind daher geeignet, sie mit der Botschaft der Heiligen Schrift vertraut zu machen.

Ahnenkult und Christentum

Die Himbas glauben an den Ahnen-Gott Mukuru und pflegen auch Formen der Hexerei, an die sie glauben. Dieser weit verbreitete Synkretismus, also die Vermischung unterschiedlicher Glaubenspraktiken, ist eine Herausforderung für die christlichen Arbeiter vor Ort.

Das Christentum ist den Ovahimbas nicht völlig fremd. Da sie aber wenig mit der Welt ausserhalb ihrer Kultur zu tun haben, hat es sich hingegen noch nicht sehr verbreitet.

Sie denken, das Wort Gottes sei nur für Leute, die des Lesens und Schreibens kundig sind und betrachten das Christentum als die Religion der Ausländer. Himba-Hirten und -Leiter haben grosses Interesse an dem Übersetzungsprojekt kundgetan, welches Leuten die Bibel in ihrer Muttersprache zugänglich macht.

Das Übersetzungsprojekt

Da die Ovahimba nicht lesen und schreiben können, hatten sie bislang keinen Zugang zur Bibel. Für diese interessieren sie sich zwar, jedoch nur, wenn sie ihnen auf eine Weise vermittelt wird, die sie anspricht: mündlich.

Dies will die Namibische Bibelgesellschaft berücksichtigen: Sie arbeitet an einer mündlichen Bibelübersetzung. Diese soll den Ovahimbas Zugang zu Gottes Wort schaffen. In einer ersten Phase wurden die ersten Kapitel des Buches Genesis, das Markus- und das Lukasevangelium übersetzt. Insgesamt 86 erzählte biblische Texte konnten bereits auf sonnenenergiebetriebenen Audio-Geräten verteilt werden. In der zweiten und dritten Phase, die bis in drei Jahren abgeschlossen sein sollen, übersetzt die Namibische Bibelgesellschaft den Rest des Buches Genesis, den Römer- und den Hebräerbrief, sowie die Apostelgeschichte und die Briefe an Timotheus.

Zur Webseite:
Schweizerische Bibelgesellschaft

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Autor: Benjamin Doberstein
Quelle: die-bibel.ch

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