«Mayflower Church» ist endlich angekommen

Die Gemeindemitglieder nach ihrer Ankunft in den USA im Mai 2023.
Am 4. Februar hat die Shenzhen Holy Reformed Church ihren ersten freien Gottesdienst in Texas, USA gehalten – nach einer fünfjährigen Odyssee auf der Suche nach Religionsfreiheit.

Fünf Jahre waren sie unterwegs. 2019 hatte die Shenzhen Holy Reformed Church, eine Hausgemeinde aus China, die Reise ins Ungewisse gestartet. Man wollte dem drohenden Gefängnis in China entkommen und an einen Ort ziehen, an dem Religionsfreiheit herrscht und die ganze Gemeinde in Freiheit Gott anbeten kann (Livenet berichtete).

Damals reisten die 63 Gemeindeglieder gemeinsam nach Südkorea, 2022 weiter nach Thailand. Der Gruppe, in der ganze Familien zusammen reisen, wurde der Name «Mayflower Church» gegeben in Anlehnung an das Schiff, das vor vielen Jahrhunderten auf der Suche nach Religionsfreiheit nach Amerika reiste. Doch auch in Thailand wurde es schwierig; nachdem die Visa abgelaufen waren, wurden die Gemeindeglieder verhaftet – zudem wuchs die Sorge um Entführungen, die in Thailand scheinbar häufig vorkommen.

«Ich kannte Gott nur vom Hörensagen»

Angesichts der extremen Situation handelte die US-amerikanische Botschaft schnell – Asyl wurde bewilligt und direkt die Flugtickets gekauft, so dass die gesamte Gruppe im Mai 2023 in die USA reisen konnte. «Ich war erstaunt, als die Amerikaner sagten, sie hätten bereits die Tickets gekauft und wir sollten sofort das Land verlassen», berichtete Pastor Pan Yongguang nach seiner Ankunft in den USA. «Das war unmöglich! Es erinnert mich an den Vers aus Hiob, wo steht: ‘Ich kannte dich nur vom Hörensagen, jetzt aber habe ich dich mit eigenen Augen gesehen!’» Doch bislang hatten sie noch keinen Ort, an dem sie sich zum Gottesdienst treffen konnten.

Zum ersten Mal ein Kirchgebäude

Jetzt hat eine Baptistengemeinde in Texas ihre Türen geöffnet. «Unsere Gemeinde hat ein Herz für Mission…», erklärte Pastor Darin Wood der First Baptist Church in Midland, Texas gegenüber der Baptist Standard. Ihr Jugend-Center sei an Sonntagen nicht genutzt worden und so boten sie es der chinesischen Gemeinde an, damit diese es an drei Tagen wöchentlich nutzen könnte. «Als sie es sahen, brachen sie zusammen und weinten. Sie sagten, sie hätten noch nie ein Gebäude gehabt, in dem sie Gott anbeten können. Sie waren immer eine Hausgemeinde!»

Unterstützt werden die Mitglieder von diversen Gemeinden, die sie mit Wohnungen, Lebensmitteln und anderen nötigen Dingen versorgen. Sobald alle Gemeindeglieder eine Arbeitserlaubnis bekommen haben und sich selbst versorgen können, will man in der Gegend ein Gebäude suchen, das sie dann allein nutzen können.

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN

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