Musik bringt Hoffnung für Muslime und Christen im Irak
Die Musikgruppe entstand während der Zeit, in der sie aus ihrer Heimat nach Erbil fliehen mussten, vertrieben von den IS-Kämpfern. Dort lebten Sam, Farid und Fady. «Wir begannen, uns dort zu treffen und zusammen Musik zu machen», berichtet Sam, der die Band leitet. «Musik zu machen, gab uns Energie, endlich fühlten wir uns wieder lebendig. Sonst konnten wir in Erbil nichts machen und so versuchten wir, uns und andere durch die Musik zu beleben.»
Neubeginn in Karakosch
Sobald sie nach Karakosch zurückkehren konnten, baten sie ein paar Frauen, mit ihnen zu singen. Eine von ihnen ist die 25-jährige Hiba. «Gott gibt jedem Menschen Talente und die müssen genutzt werden», ist die junge Frau überzeugt. «In unserer Kultur ist es für ein Mädchen problematisch, wenn sie singt. Ich habe mich der Gruppe angeschlossen, um diese Einschränkungen und Hindernisse zu brechen, die über unserem Land schweben.» Zwar folgten Gerüchte und negative Kommentare, doch das ermutigte sie nur, weiterzumachen.
Ein anderer Grund für sie, dranzubleiben, ist die Reaktion der Menschen auf die Musik der Band. «Ich sehe Freude und Glück in ihren Augen, das macht mich glücklich!», so Hiba. Der erste gemeinsame Auftritt fand zum Muttertag in einem Eventzentrum ihrer Gemeinde statt. «Wir luden viele Leute in die St. Paul Gemeinde ein. Wir brachten dem Publikum Freude und hatten selbst Freude daran und wir erlebten, wie berührt und bewegt die Mütter waren.»
Hoffnung auf eine Zukunft
Die Melody Singers treten für christliches und muslimisches Publikum auf, geben aber ihren Glauben durch die Texte weiter. Sie vertonen etwa Psalmen oder andere Bibeltexte. Der 27-jährige Farid singt und spielt Daf, eine Rahmentrommel. «Ich möchte Musik vorspielen, die das Geräusch des Kriegs und der Zerstörung übertönt, und damit eine Botschaft an die Welt senden. Musik ist ganz allgemein der grösste Motor für Hoffnung auf die Zukunft. Musik ist die Sprache von Frieden und Liebe. Sie wird von jeder Art von Publikum verstanden.»
Die Musik gibt nicht nur der Band, sondern auch anderen jungen Leuten neue Hoffnung, um im noch zerstörten Land zu bleiben. Hier wollen sie bleiben, damit auch ihre Kinder in ihrem La:nd aufwachsen können.
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