Im vergangenen September kamen fünf rote Kälber unter Schofar-Klängen in Israel an. Sie werden als Schlüsselelement für den Bau des dritten jüdischen Tempels angesehen. Gegenwärtig befinden sie sich an einem sicheren, geheimen Ort in Israel. Es ist geplant, sie demnächst in ein Besucherzentrum in Shiloh zu bringen, wo die Stiftshütte einst 400 Jahre lang stand.

Im vierten Buch Mose (Numeri) wird erklärt, dass die Asche der roten Färse dazu dient, die Priester für ihren Dienst im Tempel zu reinigen; dies mit Bezug auf 4. Mose, Kapitel 19, Verse 1-5.

Zeremonie auf Ölberg

Diese roten Färsen sind jetzt zwischen 1,5 und 2 Jahre alt. Um die in der Bibel erwähnte Zeremonie zu wiederholen, müssen sie mindestens drei Jahre alt sein. In dieser Zeitspanne dürfen sie kein Makel bekommen, das sie für die Zeremonie disqualifizieren würde, nicht einmal ein weisses oder schwarzes Haar. 

Die Zeremonie muss auf dem Ölberg durchgeführt werden, und zwar an einem Ort, von dem aus man direkt auf den Tempel blicken konnte. Das vor zwölf Jahren erworbene Grundstück direkt östlich des Tempelbergs erfüllt diese beiden Anforderungen.  

Priester muss heilige Stätte sehen

Rabbi Yitshak Mamo ist der Eigentümer dieses Grundstücks auf dem Ölberg. Mamo gehört zu «Uvne Yerusalim», einer Gruppe, die die Geschichte Israels bewahrt und sich für die Bildung künftiger Generationen einsetzt.

Er sagt über das Grundstück: «Der Priester, der diese Zeremonie durchführte, musste das Allerheiligste sehen können. Und wir hoffen, dass wir in anderthalb Jahren hier in diesem Gebiet die Zeremonie der roten Färse durchführen können. Das wird der erste Schritt zum neuen Tempel sein.»

Für diese Zeremonie braucht es Priester, die nicht durch die Berührung von etwas Totem verunreinigt worden sind.    

Mögliche Priester bereit

«Das Tempelinstitut verfügt über neun reine Priester», erklärt der Rabbiner weiter. «Sie wurden nicht im Krankenhaus geboren, sondern daheim. Und die Eltern hatten darauf geachtet, dass sie nicht auf einen Friedhof oder einen anderen problematischen Ort gegangen waren.»

Diese Priester seien rein und warten. «Wir haben den Priester, wir haben die rote Kuh, wir haben das Land. Wir müssen nur noch eineinhalb Jahre warten.»

Nach Passah-Fest 2024

Byron Stinson von «Boneh Israel» half bei der Suche nach den roten Färsen in den Vereinigten Staaten. «Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Zeremonie irgendwann zwischen Passah und Schawuot 2024 stattfinden wird. Irgendwann in dieser Zeitspanne wären die Kühe alt genug und es wäre der richtige Zeitpunkt für die Zeremonie.» Das bedeutet zwischen dem 23. April und 12. Juni 2024.

Stinson glaubt, dass dies die erste Möglichkeit für eine solche Zeremonie seit 2'000 Jahren wäre. «In der Bibel steht, dass Salomo, als er den ersten Tempel baute, sagte, dies sei ein Haus der Anbetung für alle Völker. Und das ist es, was der Tempel ist. Viele Leute denken, dass es nur ein jüdischer Tempel ist, aber das stimmt nicht. Er ist für alle Völker der Erde.»

Verschiedene Ansichten

Manche Juden gehen davon aus, dass der Messias selbst erscheinen wird, um den Tempel zu bauen, bilanziert der Autor Joel Rosenberg, der einen Roman über den Dritten Tempel verfasst hat. «Andere sind der Ansicht, dass der Tempel gebaut wird und der Messias danach kommt.»

Unter Christen denken viele überhaupt nicht an den Dritten Tempel. «Aber diejenigen, die dies tun, glauben, dass er vor der Wiederkunft Jesu gebaut wird und dass der Antichrist diesen Dritten Tempel während des Trübsal übernehmen und versuchen wird, die Welt von dort aus zu regieren.»

Zum Thema:
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