Noch jemand mit mir im Feuer
Manchmal geschieht es, dass Gott einen Menschen tief im Herz berührt und ihm eine besondere Melodie, eine Vision oder Worte schenkt, die dann Millionen andere berühren. Der biblische Vorreiter in dieser Disziplin war König David mit den Psalmen und Liedern. Stellen Sie sich mal vor, wer im Lauf der Jahrhunderte alles schon Glauben, Kraft und Trost aus seinen Worten schöpfen konnte. Wenn ich daran denke, wie Gott uns auf kreative Wege immer wieder neu stärkt und miteinbezieht, für andere Ermutiger zu sein, erfüllt mich das mit grosser Dankbarkeit.
Einen Moment der Berührung hatten auch die australischen Songwriter Chris Davenport und Joel Houston, als sie das Lied «Another in the Fire» schrieben. In diesem geht es um Zeiten, in denen man sich überfordert fühlt, keine Lösungen mehr sieht und auch die Gebete nicht zu göttlichem Eingreifen zu führen scheinen. Mich berühren diese Zeilen immer wieder neu:
Da ist noch jemand im Feuer, der mir zur Seite steht.
Da ist noch jemand im Gewässer, der die Wellen zurückhält.
Und sollte ich jemals daran erinnert werden müssen, welche Kraft mich befreite,’
Gibt es da ein Grab, das jetzt leer ist.
Und nun lebt diese Kraft in mir.
Inspiration aus dem Buch Daniel
Die Inspiration kam Chris Davenport, als er über das bekannte Wunder aus dem Buch Daniel sinnierte und plötzlich der Satz «Da stand noch ein anderer im Feuer» vor seinem inneren Auge aufleuchtete. Im Buch Daniel (Kapitel 3) wird erzählt, wie drei gläubige Anhänger Gottes namens Schadrach, Meschach und Abednego von König Nebukadnezar aufgefordert wurden, sich niederzuwerfen und ein goldenes Bild anzubeten oder in einen Feuerofen geworfen zu werden. Die drei Männer weigerten sich und beteuerten, dass Gott in der Lage sei, «sie davon zu befreien». Sie fügten dann aber mit bemerkenswertem Mut hinzu: «Selbst wenn er es nicht tut, sollen Sie wissen, Majestät, dass wir Ihren Göttern nicht dienen und das goldene Bild, das Sie aufgestellt haben, nicht anbeten werden.» (Vers 18).
In seiner Wut schürte Nebukadnezar den Ofen siebenmal so heiss wie üblich und liess die Männer von Soldaten fesseln und hineinwerfen. Die Flammen waren so heftig, dass die Soldaten auf der Stelle verbrannt wurden. Aber als Nebukadnezar nachschaute, sah er vier, nicht drei, Menschen in den Flammen herumlaufen, die völlig unversehrt waren. In der Bibel wird der vierte Mann so beschrieben, dass er «wie ein Sohn der Götter» aussah, und es wird allgemein angenommen, dass damit der vorgeburtliche Jesus gemeint ist. Schadrach, Meschach und Abednego stiegen aus dem Feuer, ohne auch nur «den Geruch von Feuer an sich zu haben» (Vers 27), und Nebukadnezar fiel in Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott zu Boden.
Was für eine starke Geschichte, die wir gerade auch im «Zwischenraum» (im Song als «Space between» bezeichnet), wo wir die Lösung noch nicht sehen, proklamieren können. Da wird noch jemand sein, der mit mir im Feuer steht. Ich wünsche auch Ihnen, dass Sie immer wieder die Erfahrung machen dürfen, dass Ihnen gerade in den schweren Zeiten ein treuer Gott zur Seite steht!
Hören Sie sich hier «Another In The Fire» an: