Kinderwunsch mit Happy End?
«Wir hatten beide eine lange Kinderwunsch-Zeit», sagt Luisa Seider, die gemeinsam mit Deborah Habicht das Buch «Kinderwunsch mit Happy End? – Von Babywundern und Herzenswundern» verfasst hat. «Beide hatten wir Gott das Versprechen gegeben, dass wenn dieses Wunder eines Tages eintrifft, wir jede Möglichkeit, die es gibt, nutzen wollen, um davon zu erzählen.» Plötzlich kam Luisa der Gedanke, dass es dazu ein Buch mit zehn Geschichten braucht.
Als das erste Baby von Deborah Habicht eineinhalb Jahre alt war, forderte Gott sie heraus: «'Deborah, wie nutzt du jetzt deine Erfahrung, um andere zu ermutigen?' Ich wusste schlagartig, dass ich Ermutigungstreffen für Frauen mit Kinderwunsch organisieren soll und eine Sammlung mit solchen Geschichten zusammenstellen – denn das hatte ich mir so gewünscht, als ich selbst mit einem Kinderwunsch unterwegs war. Aber ich wollte das nicht allein machen. Ein Jahr später lernten Luisa und ich uns kennen.»
Die Verheissung
Jedes zehnte Paar in Deutschland zwischen 25 und 29 Jahren bleibt kinderlos. «Es ist schade, dass es den Nerv der Zeit trifft, weil so viele betroffen sind», bilanziert Luisa Seider, die unabhängig von ihrem Mann, aber zeitgleich mit ihm die Vision einer Familie hatte. Doch die Jahre – es sollten sechs werden – zogen ins Land, ohne dass sich Kinder einstellten. Luisa begann mit Gott zu hadern. Mehrfach musste sie in dieser schmerzhaften Zeitspanne hören, wie andere schwanger wurden. «Ich sagte zu Gott: ‘Ich hasse dich!’. Doch da spürte ich, wie er mich umarmt. Ich war so ehrlich und hatte so etwas Schlimmes gesagt. Da spürte ich, dass er mich nie loslässt. Wenn mein Kind umfällt, halte ich es dennoch fest, so machte es Gott mit mir.»
Zwölf Babys im Freundeskreis
Deborah Habicht wünschte sich ebenfalls ein Baby. 2010 hoffte sie jeden Monat, schwanger zu werden. Und jedes Mal hörte sie von jemand anderem, der ein Baby ankündigte. «Das war frustrierend, dabei wollte ich mich doch mitfreuen.»
Im Buch kommen Geschichten vor von Paaren, die Kinder bekommen haben. Gleichzeitig gibt es Porträts von Paaren, deren Wunsch sich nicht erfüllte. Luisa Seider: «Sie liessen den Wunsch los und erlebten Herzenswunder, die Erfüllung mit einem geheilten Herzen in einer anderen Aufgabe zu finden.»
Nahe am Herzen von Jesus
Luisa Seider ermutigt Menschen, die sich leidend in dieser Situation befinden: «Bleib nahe am Herzen von Jesus. Auch wenn es dir dreckig geht, mach es mit Gott aus – nicht ohne ihn. Halte daran fest, dass Gott gut ist. Auch wenn sein Weg anders ist, als wir es uns wünschen.» Nahe am Herzen von Jesus zu sein, sei das Beste, was man im Leben tun kann. «Wenn sich das Baby-Wunder einstellt, hat das Kind eine Mutter und einen Vater, die in Jesus gefestigt sind. Das ist die beste Grundlage. Und wenn sich das Baby-Wunder nicht einstellt, ist Jesus immer noch genug für das Leben.»
Ebenfalls von grosser Wichtigkeit sei die Investition in die Ehe, erklärt Deborah Habicht: «Es geht darum, dass man nicht in erster Linie den Baby-Wunsch sieht, sondern die Ehe und den Schutz der Ehe.»
Weiter stellte sie bei der Bearbeitung der Geschichten fest, dass oft im dunkelsten Tal die intimsten Begegnungen mit Gott geschahen. «So kriegt man ein geheiltes, gesundes, gefestigtes Herz. Und die Wunder sind dann die Zutaten von Gottes Liebe und Güte und die Erfüllungen der Verheissungen, weil er treu zu seinem Wort steht.»
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