Gen Z: Stärker als das Klischee

Joël Vögeli
Die Generation Z, kurz «Gen Z», ist als unverbindlich bekannt. Bei festen Verpflichtungen – gerade in der Kirche – lehnen sie meist ab. Warum dies nicht tragisch ist oder gar nicht stimmt, erklärt Jugendpastor Joël Vögeli im Livenet-Talk.

Joël Vögeli ist Jugendpastor im ICF Zürich. Zusammen mit seinem Team hat er im vergangenen Jahr die Jugendgottesdienste so umstrukturiert, dass es möglichst auf «Gen Z» (Menschen, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren sind) abgestimmt ist. Momentan finden jeweils am Sonntag die Celebrations statt und unter der Woche kleinere Communitys. Zukünftig ist eine Konferenz (Jesus First-Konferenz) geplant, die Kirchen helfen soll, auf die junge Generation einzugehen. Man könnte also sagen, dass Joel ein Experte für die Bedürfnisse der Gen Z ist.  

Klischees gehen mit der Zeit mit 

Das bekannte Klischee «Gen Z verpflichtet sich nicht mehr» wird direkt am Anfang des Talks von Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich thematisiert. Joel antwortet darauf locker: «Ich bin jeder Kritik gegenüber kritisch – und ganz besonders dieser Kritik.» Damit gibt er den Ball an die vorhergehenden Generationen ab. Auch sie litt unter Klischees – bei der Gen Y war es, dass sie nicht fromm / gottesfürchtig genug war – und heute könne man sehen, dass die damaligen Jugendlichen heute eine neue Farbe in die Kirchen gebracht haben. So sei es mit allen Generationen, die Klitsches unterliegen. Dazu sei es wichtig, der Gen Z zu erlauben, Fehler zu machen und ihre eigene Geschichte zu schreiben. Dazu hätten wir die vielversprechendste Zusage überhaupt – aus unserem Glauben! 

Was der Jugendpastor oft beobachtet, ist, dass die Generation Z gewissenhafter und reflektierter ist. Gerade das führe zur Offenheit dem Glauben gegenüber, die der Kirche wiederum viel bringen kann. «Die Jungen kommen, auch wenn trockene Events – wie ein klassisches Bibelstudium – angesagt sind.» Die Bibel sei etwas, was anfassbar ist – und das bedeute dieser Generation viel. 

«Wer denkt, dass er im Glauben bereits weiter ist?» 

Diese Frage stellte Andy seiner Gemeinde. Niemand hob die Hand. (Geistlicher) Minderwert plage diese Generation: «Der Glaube macht einen grossen Unterschied. Indem wir unseren Fortschritt aussprechen, machen wir Gott sogar gross.» Es liege ihm am Herzen, dass diese Minderwertigkeit angekämpft und Wahrheit hineingesprochen wird. Andy kennt das von sich selbst nur zu gut: «In meinen Gedanken habe ich mich klein gemacht, doch in meinem Herzen war ich versteckt überheblich. Ich war nicht versöhnt mit dem, was Gott mir eigentlich gegeben hat – es war mir ‘zu wenig’.» 

Geistliche Minderwertigkeit 

Florian spricht im Talk eine Predigt an, die Joël mit seiner Mutter zu dem Thema «Minderwertigkeit» hielt. Es hat Joël – das erklären die Beiden in dieser Predigt – beeinflusst, dass sich seine Mutter minderwertig gefühlt hat. Das war für ihn sehr schwer – gar inakzeptabel. Dadurch macht er es sich Heute zum Ziel, der neuen Generation in dem Bereich Hoffnung zu bieten – denn Minderwertigkeit ist keine Privatsache, vielmehr beeinflusst sie viele Bereiche. Minderwert bringt Eifersucht, Lästern oder einen sozialen Rückzug mit sich – und all das hat einen Einfluss auf das Umfeld, den man verhindern kann. Joël: «Egal wie zerbrochen ich innerlich bin – Jesus schreibt eine schöne Geschichte, in der er als wunderbarer Held hervorkommt.»

Die besagte Predigt von Joël Vögeli und seiner Mutter finden Sie hier.

Sehen Sie sich den Talk mit Joël Vögeli an:
 

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Autor: Debira Murri
Quelle: Livenet

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