Güte – gut sein und Gutes tun
Bislang haben wir uns im Rahmen der Livenet-Serie zur Frucht des Heiligen Geistes mit Liebe, Freude, Frieden, Geduld und Freundlichkeit beschäftigt. Nun kommen wir zur Güte. Einen ersten Eindruck, was Güte bedeuten könnte, bekommen wir gleich zu Beginn der Bibel. Im 1. Buch Mose wird davon berichtet, wie Gott das Universum schuf und dass er der Schöpfung am Ende das Zertifikat «gut» ausstellte. Warum? Weil sie den Zweck erfüllte, zu dem sie geschaffen war. «Gut sein» heisst, einen Zweck zu erfüllen. So zu sein, wie Gott sich das vorgestellt hat.
Ein Leben, das sich gut anfühlt
Gott hat Sie und mich mit einer bestimmten Absicht erschaffen. Wenn Sie so leben, wie es Gottes Absicht für Sie entspricht, dann werden Sie sich gut fühlen. Ihr Leben wird einen Sinn haben. Und was ist das Gute, für das Gott Sie und mich geschaffen hat? In Epheser Kapitel 2, Vers 10 schreibt Paulus: «Wir selbst sind ganz und gar Gottes Werk. Durch Jesus Christus hat er uns so geschaffen, dass wir nun Gutes tun können.»
Ein Lebensstil der Güte bringt auch für uns einen Nutzen. Dieser besteht in einem gesunden Selbstwertgefühl. Wenn wir Gutes tun und gut sind, fühlen wir uns gut, weil wir das tun, wozu Gott uns geschaffen hat. Das verschafft uns ein tieferes Gefühl der Befriedigung, als wenn wir nur auf das kurzfristige Vergnügen aus sind. Ein dauerhaftes, gesundes Selbstwertgefühl ist nicht auf unser Aussehen oder unseren Besitz zurückzuführen, sondern darauf, dass ich Gutes tue und gut bin.
Wir sind nicht von Natur aus gut
Doch es gibt da ein Problem: Wir kommen alle mit einem natürlichen Hang zum Egoismus zur Welt. Der Mensch ist nicht von Natur aus gut. Im Markus-Evangelium, Kapitel 10, Vers 18 lesen wir: «Niemand ist vollkommen. Nur Gott ist von Natur aus gut.» Schon bei den Kindern kann man beobachten, wie sie zum Lügen, zur Eifersucht und anderen schlechten Eigenschaften tendieren. Ein Blick auf die Geschichte bestätigt die These, dass der Mensch nicht von Natur aus gut ist, ebenfalls. Obwohl wir die gebildetste und zivilisierteste Generation aller Zeiten sind, gibt es immer noch Kriege, Verbrechen, Gewalt und Vorurteile. Das liegt daran, dass wir tief im Herzen immer noch selbstsüchtig nach dem eigenen Vorteil streben.
Unser Gut-Sein ist ein Geschenk von Gott
Niemand wird mit einem Fingerschnippen ein guter Mensch. Auch Willensstärke allein genügt nicht, um den eigenen Charakter zu verändern. Unser Gut-Sein ist ein Geschenk von Gott. Wir haben es der Rettungstat von Jesus Christus zu verdanken, dass Gott uns für «gut» erklären kann. Wenn Sie Ihr Vertrauen auf Jesus setzen, gibt Gott Ihnen ein neues Wesen. Gott arbeitet von innen durch den Heiligen Geist an uns, so dass wir den Wunsch und die Kraft bekommen, das Richtige zu tun.
Gott hat den ersten Schritt getan und mein Wesen verändert. Nun ist es an mir, mit ihm zusammenzuarbeiten und alles zu tun, damit seine Güte mich erfüllen kann. Hier finden Sie drei Vorschläge, wie Sie lernen können, Gutes zu tun:
1. Studieren Sie das Wort Gottes
Wenn Sie Gutes tun möchten, dann machen Sie sich mit der Bibel vertraut. Lassen Sie Ihr ganzes Leben von ihr durchdringen. Ein Spruch, den ich mal gelesen habe, bringt es treffend auf den Punkt: «Entweder wird dich die Bibel von Sünde fernhalten oder die Sünde wird dich von der Bibel fernhalten.» Es gibt nur zwei Quellen, aus denen man seine Werte beziehen kann – die Welt oder das Wort.
2. Handeln Sie nach festen Grundsätzen
Wenn Sie lernen möchten, Gutes zu tun, müssen Sie Grundsätze haben. Dies gilt besonders für die pluralistische Gesellschaft des Westens, in der sich alle gerne weltoffen geben. Doch wie es so schön heisst: «Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.» Wofür stehen Sie? Jesus hat es uns vorgelebt: Gut zu sein bedeutet, sich für das Gute einzusetzen und sich gegen das Böse zu wenden. Er hasst die Sünde, aber er liebt die Sünder.
3. Treffen Sie sich mit anderen Gläubigen
Und schliesslich: Wenn Sie Gutes tun möchten, müssen Sie sich angewöhnen, sich regelmässig mit anderen Gläubigen zu treffen. Der Verfasser des Hebräerbriefs schreibt: «Lasst uns aufeinander achten und zu guten Taten anspornen.» Die Gemeinschaft mit anderen Christen soll uns dabei helfen, geradlinig zu leben.
Dieser Artikel erschien im Juli 2014 auf Livenet.
Zur Serie «Heiliger Geist»:
Liebe – viel mehr als ein Kribbeln im Bauch
Freude – unabhängig von äusseren Umständen
Frieden – gelassen durch die Stürme des Lebens
Geduld – eine Herausforderung für die «Generation jetzt!»
Freundlichkeit – es fängt mit Sensibilität an
Zum Thema:
Dossier: Heiliger Geist
Bibel-Impulse: Die Frucht des Geistes: Güte
Im Grunde gut?