Hoffnung finden, mitten in der Krise
Wir leben nicht im Paradies. Sondern in einer Welt, in der es Leid gibt, Betrug, Mühe, Schmerzen, Krankheit und Tod. Auch wenn man nicht gern darüber spricht, diese Herausforderungen gehören zum Leben dazu. Aber wenn dann plötzlich ein geliebter Mensch stirbt, wenn man krank oder mit anderem Verlust konfrontiert wird, sind wir doch oft geschockt und manchmal auch wütend auf Gott.
Die gute Nachricht: Gott kann unsere Gefühle aushalten. Und es gibt Hoffnung inmitten dieser Krisen. Das Buch Hiob der Bibel kann in solchen Phasen Mut machen. Es ist teilweise schockierend, schonungslos ehrlich und zeigt doch den Weg zur Hoffnung inmitten von Leid.
Ein Mann Gottes, der die Breitseite abbekommt
In der Bibel wird Hiob als ein rechtschaffener Mann beschrieben, der Gott liebt. Und trotzdem lässt Gott zu, dass dieser Mann alles verliert und sehr krank wird. Im ersten Moment wirkt das total verstörend. Aber ehrlich gesagt, entspricht Hiobs Verhängnis der Realität, in der auch wir leben. Das Schicksal schlägt manchmal unbarmherzig zu und erwischt uns eiskalt. Das Buch Hiob lehrt uns: Wer Schreckliches erlebt ist, nicht gleichzeitig von Gott verlassen. Und: Gott zu kennen bedeutet nicht, vor allem Schlimmen bewahrt zu werden. Aber es lehrt uns auch, dass Gott sich in der Krise offenbaren kann, dass es Hoffnung gibt und dass er uns durch diese Phasen trägt.
An wen wenden wir uns im Leid?
Zu Beginn des Buches Hiob entfaltet sich die dramatische Frage: Wird Hiob an seiner Beziehung zu Gott festhalten, auch wenn er allen Grund hätte aufzugeben? Dieselbe Frage stellt sich auch uns: Wie gehen wir mit unseren Schicksalsschlägen um? Wenden wir uns von Gott ab? Oder finden wir Halt in ihm? Krisen stellen alles bisher Dagewesene in Frage.
Wie gehe ich mit meiner Herausforderung um? Gebe ich auf? Versuche ich, alles geduldig allein zu ertragen? Werde ich bitter? Oder mache ich es wie Hiob und beziehe Gott mit ein in meine Gefühle, Wut, Fragen, Verzweiflung, Bitterkeit und Anklagen? Wage ich es, nach ihm zu schreien: Wo bist du?
Hoffnung finden
Im Buch Hiob sieht man: Der Umgang mit Krisen ist ein Prozess. Manchmal wird nicht gleich von heute auf morgen alles wieder gut. Aber Gott selbst antwortet und offenbart sich. Er ist grösser als alle unsere Umstände. Seine Weisheit ist unbegreiflich. Und auch wenn wir nicht alles verstehen, lässt Gott uns in seiner Liebe niemals los. Darauf dürfen wir vertrauen.
Am Ende des Buches stellt Gott Hiob wieder vollkommen her und belohnt ihn reich. Auch darauf dürfen wir uns verlassen. Manche Menschen erleben irgendwann Wiederherstellung und komplette Heilung. Andere haben ihr Leben lang mit ihren Herausforderungen zu kämpfen. Aber durch die Bibel wissen wir, dass Jesus den Tod besiegt und unsere Krankheit auf sich genommen hat. Dass es im Himmel keinen Schmerz, kein Leid und kein Geschrei mehr geben wird. Dass Gott unsere Tränen abwischen wird. Und dass unser Leiden hier auf Erden nur kurz ist im Vergleich zur Ewigkeit.
Der Ausblick, den Hiob in Kapitel 19, Verse 25-27 gibt, gilt auch für uns: «Doch eines weiss ich: Mein Erlöser lebt; Er wird sich als letzter über dem Staub erheben! Auch wenn meine Haut in Fetzen an mir hängt und mein Leib zerfressen ist, werde ich doch Gott sehen! Ja, ihn werde ich anschauen; mit eigenen Augen werde ich ihn sehen, aber nicht als Fremden. Danach sehne ich mich von ganzem Herzen.»
Hiobs Antwort auf sein Schicksal ist der Erlöser – Jesus. Und Jesus ist auch heute noch die Antwort inmitten von Lebenskrisen. Er schenkt unglaubliche Kraft und Hoffnung, ganz gleich wie die Umstände sind. Aber geben wir ihm Raum, inmitten unserer Krisen?
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien bereits am 17.05.2020 bei Livenet.
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