Männer beten ein wenig anders
Sicher: Für Männer, die voll im Saft sind, ist die Beterei - drücken wir es gesittet aus - nicht gerade das, was sie anzieht. Auch solche, die eigentlich an Gott glauben und für welche die Bibel durchaus Relevanz für ihr praktisches Leben hat, tun sich oft schwer mit dem Gebet.
Gut, wenn man mal ernsthaft krank ist. Oder wenn eine Situation so vertrackt ist und der Mann wirklich nicht weiter weiss. Beispielsweise wenn die Frau wieder mal total anders tickt oder die Kinder absolut unerträglich sind. Oder wenn es beim Autofahren zu brenzlig wird oder man gar am Grab eines engen Freundes steht. Ja, dann schreit auch ein richtiger Mann zum Himmel. Aber im Normalbetrieb?
Beten ist für den Mann der Tat schwer
Sich hinsetzen, die Hände falten und die Augen schliessen - nur das schon ist für einen Mann der Tat gelinde gesagt eine Zumutung. Und dann noch Worte finden, mit Gott über Gefühle, über tiefe Gedanken und innere Empfindungen sprechen. Schwierig. Gut, man hört von Männern, die am Morgen beim Joggen mit Gott über ihren bevorstehenden Tag reden. Sie beten auf Bergtouren, wenn sie sich in der Natur dem Schöpfer nahe fühlen. Das kann man sich ja noch vorstellen. Aber sich täglich eine stille Zeit für das Gespräch mit Gott nehmen, einfach so? Können das richtige Männer wirklich?
Richtige Männer verdrücken sich nicht - auch nicht vor Gott
Ja. Gerade richtige Männer können das. Weil sie es wollen. Und sie wollen es, wenn sie genau wissen, warum dies für tatkräftige Männer gut ist. Eben für solche, die keine Weicheier und Angsthasen sein möchten und sich vor ihrer Verantwortung in diesem Leben nicht drücken. Die Bibel sagt, dass Männer für ihre Familien verantwortlich sind. Nicht nur, dass sie das Geld heimbringen und rund ums Haus zum Rechten schauen. Sie sind herausgefordert, mit ihrer Frau eine echte Partnerschaft zu leben, mit ihr zusammen Entscheidungen zu treffen, und sich gemeinsam um die Sorgen und Nöte der Kinder zu kümmern.
Vor Gott hat ein richtiger Mann dafür Rechenschaft abzulegen, wie es seiner Familie geht. Das ist oft harter Stoff. Das ist abenteuerlicher als der Ritt des «Marlboroman» in den Sonnenuntergang. Und ein ganzer Mann, ein cleverer Mann trägt diese Verantwortung nicht ohne Gott.
Die Sache im Gebet anpacken
«Herr, du hast mir diese Familie gegeben. Ich danke dir dafür», beginnt ein solcher Mann am Morgen zu beten. «Ich stelle uns als ganze Familie bewusst unter deinen Schutz. Segne du uns heute.» Dann betet er, dass er seine Frau an diesem Tag ganz besonders lieben und verstehen und ihr ein richtiger Partner sein kann. Ihm ist es ein Anliegen, dass er den Kindern als Vater richtig begegnen wird und ihnen im Leben ein Vorbild ist. Gerade an diesem Tag.
Wenn er jetzt an seine Familie denkt, wir es ihm nicht schwer fallen, Gott um ganz konkrete Dinge zu bitten, die in jeder Familie dann und wann Anlass zur Sorge sind: Dass der Sohn noch keine Lehrstelle hat, die älteste Tochter abends immer länger im Ausgang ist, der Kleine seinen Unfall immer noch nicht ganz überwunden hat. Und so weiter.
Männer bekommen Autorität
Der Mann wird erleben, dass Gott ihm sichtbar hilft, seine Verantwortung zu tragen. Vor ihm haben Tausende von Artgenossen erlebt, wie Gott Familien zum Positiven verändert hat, wenn der Mann seine Verantwortung (endlich) wahrgenommen hat: Beziehungen wurden heil, Probleme wurden gelöst, Menschen wurden gesund, beispielsweise von Süchten frei. Oder ganz einfach: Die Finanzen regelten sich. Solche Männer erhalten von Gott eine natürliche Autorität - und auch eine geistliche. Wenn sie im Namen von Jesus beten, hauen die bösen Mächte ab.
Solche Männer braucht unsere Zeit
Und plötzlich erleben Männer des Gebets, dass diese Gesetzmässigkeit auch in andern Bereichen gilt, in denen sie Verantwortung übernommen haben: Als Lehrer in der Schule, als Chef im Geschäft, als Politiker im Amt. Wenn sie sich auch in dieser Verantwortung mit Gott verbinden, werden sich auch hier gute Auswirkungen zeigen.
Die Schüler werden sich anders verhalten, weil sie im Lehrer eine respektvolle Persönlichkeit zu entdecken beginnen. Mitarbeitende werden im Vorgesetzen nicht einen Machtmenschen sehen, der Entscheidungen durchboxt, sondern froh sein um die Autorität, die sich in seiner umsichtigen Leitung zeigt. - Männer, die so beten und leben, sind eine Antwort auf die vaterlose Gesellschaft unserer Zeit.
Datum: 12.11.2011
Autor: Fritz Herrli
Quelle: Jesus.ch