Indien: Starke Zunahme von Gewalt gegen Christen

Christliche Frau aus Indien
Das United Christian Forum for Human Rights (UCFHR) in Delhi hat die Regierung von Premierminister Modi aufgefordert, eine Untersuchung auf nationaler Ebene einzuleiten, um den alarmierenden Anstieg der Gewalt gegen Christen in Indien zu stoppen.

A. C. Michael, nationaler Koordinator des UCFHR und ehemaliges Mitglied der Minderheitenkommission in Delhi, forderte in einer Pressemitteilung vom 20. Dezember, dass Beamte auf Sekretariatsebene die Untersuchung leiten müssten, um die Verfolgung von Christen in Indien zu untersuchen. Im Durchschnitt gibt es nach Angaben der UCA täglich zwei Angriffe auf Christen im Land.

Exponentieller Anstieg der Vorfälle

Der UCFHR-Bericht stellt fest, dass die Zahl der Vorfälle exponentiell angestiegen ist, von 127 im Jahr 2014 auf ein Allzeithoch von 745 Vorfällen von Gewalt gegen Christen bis Ende November 2024. Diese Zahlen stammen aus Beschwerden, die bei der gebührenfreien UCFHR-Helpline eingegangen sind, die im Januar 2015 in Indien eingerichtet wurde. Die Hotline wurde eingerichtet, um Christen, die angegriffen wurden, zu helfen und ihnen Ratschläge zu geben, wie sie sich an die Behörden wenden und Rechtsmittel einlegen können.

«Möglicherweise gab es viele weitere Vorfälle, die nicht über unsere Hotline gemeldet wurden und daher in der Gesamtzahl nicht enthalten sind», erklärte die UCFHR. Viele Christen in Indien wagen es nicht, klare Fälle von Unterdrückung und Angriffen zu melden. Es kommt nach Angaben der UCFHR auch häufig vor, dass Anzeigen von Christen nicht registriert werden.

Sonderfall Manipur

In der Gesamtstatisik sind ebenfalls keine Daten über Angriffe auf Christen und Kirchen im nordöstlichen Bundesstaat Manipur enthalten. «Im vergangenen Jahr waren die tragische Gewalt, das Blutvergiessen und die Zerstörung von über 200 Kirchen in Manipur ebenfalls nicht in den UCFHR-Zahlen enthalten», so der Bericht. Seit Mai 2023 wütet in Manipur Stammesgewalt, bei der sich Kuki und Meitei in Schiessereien bekämpfen und religiöse Stätten, insbesondere die der Christen, zerstört werden.

Petition verschleppt

Das christliche Forum kritisiert, dass eine beim Obersten Gerichtshof eingereichte Petition, in der ein striktes Vorgehen gegen antichristliche Mobs gefordert wird, die Gewalt gegen Christen in Indien ausüben, seit der ersten Anhörung im Jahr 2022 nicht mehr behandelt wurde. Präsident Modi führt eine Koalitionsregierung an, in der die hindunationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) eine Mehrheit hat.

Das United Christian Forum for Human Rights (UCFHR) ist ein Zusammenschluss christlicher Organisationen in Indien, der 2014 mit dem Ziel gegründet wurde, sich für die Rechte von Christen und anderen religiösen Minderheiten im Land einzusetzen.

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Persecution.org / United Christian Forum

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