Jesus und der Schlüssel

Das Schloss aufschliessen
Ohne Schlüssel bleibt der Tresor verschlossen, der Schatz unzugänglich. Dem Schatz des ewigen Lebens darf das nicht passieren, fordert Jesus.

Kinder wünschen sich einen Zauberstab. Erwachsene wissen um die Bedeutung des Schlüssels, des Zahlencodes, der geheimen Formel. Es kommt darauf an, dass wir durch besonderes Wissen oder ein ausgezeichnetes Werkzeug Zugang erhalten zum Kostbaren – zu dem, was uns weiterbringt oder auszeichnet, erhält oder rettet.

Die Insel im Ozean

Im Ozean des Wissens drohen wir zu versinken; der Schlüssel zum Wesentlichen führt uns zur Insel. Was ist der Schatz – und wie kann ich ihn finden und mir aufschliessen? Die Doppelfrage ist entscheidend für die Lebensgestaltung. Denn Optionen gibt es viele: Ist die berauschende Erfahrung jenseits aller Worte wesentlich, das gegenseitige Sich-Verschenken in einer Liebesbeziehung? Sind es beeindruckende, vielleicht extreme Leistungen, ein sicheres Daheim und Nachkommen, Millionen-Boni oder grandiose Reise-Erlebnisse?

Religionen gehen tiefer, zielen höher. Sie treten mit der Verheissung auf, den Menschen in ein heiles Verhältnis zum Gesamten des Universums oder zur Gottheit zu setzen. Sie verstehen sich als Lehre, deren Studium rettende Erkenntnis verspricht. Auch der Gott der Bibel bietet Erkenntnis an, indem er sich offenbart.

Versager

Jesus von Nazareth setzte sich intensiv mit der Lehre und dem Lebensstil der religiösen Führungsschicht der Juden auseinander. Zu ihr gehörten Pharisäer, deren Frömmigkeit um die punktgenaue Erfüllung des jüdischen Gesetzes kreiste, und Lehrer eben dieses Gesetzes, das von Gott selbst gegeben und von Mose dem Volk übermittelt wurde. Entsprechend hoch achtete das Volk Pharisäer und Gesetzeslehrer.

Jesus aber warf ihnen vor, in der Kernaufgabe zu versagen: «Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und denen, die hineingehen wollten, habt ihr es verwehrt» (Die Bibel, Lukas, Kapitel 11, Vers 52). – Das ist starker Tobak.

Reformation: Aufbruch zur Bibel

In der Reformation des 16. Jahrhunderts haben die Protestanten dem römischen Papst mit seiner Schlüsselgewalt den Rücken gekehrt. Die Reformation war eine grosse Bewegung hin zur Bibel, zum Selber-Lesen, im Vertrauen darauf, dass Gott durch sie spricht. Doch auch protestantische Theologen haben sich verrannt und für das Kirchenvolk Hindernisse aufgebaut, statt die Räume des Lebens aufzuschliessen. Die Kritik an den jüdischen Gesetzeslehrern ist eine Mahnung für alle, die in der Kirche lehren und leiten – bis heute.

Der Schlüssel

In der Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten und Pharisäern nannte Jesus auch die Hauptsachen im Gesetz, die sie ausser Acht lassen: «das Recht, die Barmherzigkeit und die Treue» (Matthäusevangelium, Kapitel 23, Vers 23). Sie finden sich in seiner Person. Er lehrte diese Hauptsachen nicht nur, er lebte sie auch. So kann Jesus in einem anderen Zusammenhang (er braucht den Vergleich von Schafweide und Pferch) sagen: «Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und eine Weide finden» (Johannes Kapitel 10, Vers 9). Und später: «Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, es sei denn durch mich» (Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 6).

Jesus ist der Schlüssel. Er schliesst Leben auf. Das Wissen, das wir brauchen, um wirklich bei Gott anzukommen, ist bei ihm. Er ist auch der Weg zur Fülle des Lebens. Lassen Sie sich auf Jesus sein; er schliesst sie Ihnen auf.

Dieser Artikel erschien bereits im Mai 2011 auf Jesus.ch

Zum Thema:
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Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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