In Religion und Esoterik fand sie keine Freiheit
Sechzehn Jahre war Sascha Laiss tief in der Esoterik. Als Lichtarbeiterin wollte sie der Welt Gutes tun. Weil solche Themen auch heute noch viele Menschen faszinieren, lud Livenet Sascha Laiss zum Talk ein.
Verzweifelte Suche in der Esoterik
«Es war ein Moment, als ich das Gefühl hatte, dass alles hell und einfach würde.» So blickt Sascha auf ihre ersten Erfahrungen in der Esoterik zurück. Über die Komplementärtherapie kam sie zum Thema. «Ich hörte, dass man da mit Energie arbeiten könne.» Sie war fasziniert und rutschte immer mehr rein. Das Motto «Licht und Liebe» sprach an. «Da kann ich dienen», freute sie sich und machte verschiedene Ausbildungen. «Am Anfang war alles schön und fühlte sich gut an.» Sie wollte immer mehr, es war wie eine Sucht. Irgendwann stellte sie negative Dinge fest, wollte aber nicht wahrhaben, dass ihre Methoden allenfalls nicht ganz so gut und harmlos sein könnten. Stattdessen suchte sie nach der nächsten Energiearbeit oder etwas anderem, was Hilfe versprach.
In dieser Zeit hatte Sascha mit einer Wut zu kämpfen, wie sie es bis dahin nicht kannte. Da sie diese Wut nicht als Teil ihrer selbst betrachtete, versuchte sie, diese mit irgendwelchen Methoden zu entfernen. Doch die Wut wurde immer grösser.
Kirche ohne lebendige Beziehung mit Jesus
«Ich wuchs in einer stark religiösen Gemeinschaft auf», erzählt Sascha. Da gab es viele klare Regeln. Rückblickend erkennt sie, dass eine biblische Grundlage fehlte. Mit ihrem Eintauchen in die Esoterik glaubte sie, ausserhalb dieses starren Systems etwas Gutes gefunden zu haben. In ihrem Leben vermischte sich dieses «Neue» mit der leblosen Religion ihrer Kirche. Irgendwann stellte sie fest, dass ihre religiösen Vorstellungen falsch waren – die Esoterik stellte sie dabei aber nicht in Frage.
Der Schritt aus ihrer religiösen Gemeinschaft war für Sascha wichtig. In dieser Zeit fand einer ihrer Söhne zu einem lebendigen Glauben an Jesus. Dadurch stellte er sowohl Saschas Religion wie auch die Esoterik in Frage. «Eigentlich stellte er meine ganze Persönlichkeit in Frage.» Wer war sie eigentlich? Und worauf baute sie ihr Leben?
«Ich bin vollständig frei!»
Irgendwann drang Jesus zu ihr durch. Sascha erkannte, dass sie sich nicht abrackern musste – weder in ihrer Kirche, noch in der Esoterik. Bei Jesus konnte sie einfach zur Ruhe kommen. Und dann, nach 50 Lebensjahren und einem Leben innerhalb einer «strenggläubigen» Kirche, erwachte in ihr das Bedürfnis, die Bibel zu lesen. Irgendwann besuchte sie mit ihrem Mann den Gottesdienst einer anderen Gemeinde. «Wir beide haben nur geweint. Wir waren so berührt.» Der Hunger nach Gottes Wort wurde stärker und dann kam der Moment, in welchem ihr die inneren Augen aufgingen. Auf einmal wusste sie «ich bin Esoterikerin» und «ich habe gegen Gott gearbeitet und nicht für ihn». Sie brach zusammen, bereute ihren Weg und übergab Jesus ihr Leben.
Sascha spricht von einem Sekundenbruchteil, in welchem sie erkannte, wie sehr sie es «verbockt» hatte. «Es war eine wahnsinnig schöne Erfahrung», bricht es aus ihr heraus. Dass die Belastungen von sechzehn Jahren in der Esoterik und Jahrzehnten in einer toxischen Kirche in einem einzigen Augenblick von ihr abfielen, bezeichnet sie als ein riesiges Wunder. «Ich bin vollständig frei!» freut sie sich auch ein paar Jahre später noch. Jesus hat sie frei gemacht; nicht nur ein wenig frei, sondern wirklich frei.
Esoterik ist heute überall
«Der Kosmos hat etwas, das mir hilft, dass es mir besser geht.» So beschreibt Sascha die verbreitete Haltung in der Esoterik. Als Lichtarbeiterin war sie selbst davon überzeugt gewesen, ein guter Mensch zu sein und deshalb etwas zurückzuerhalten. Es galt einfach, das Positive aus dem Kosmos zu empfangen. «Es war ein dauernder Aktivismus, ein riesiger Stress.» Und aus diesem Stress fand sie nicht mehr heraus.
Esoterik ist in unserer Zeit omnipräsent. «Heute ist es schwierig, einen Therapeuten zu finden, der nicht auch noch eine esoterische Anwendung anbietet.» Auch in den Schulen sieht Sascha den Einzug der Esoterik. «Man entfernt das Kreuz aus dem Klassenzimmer und sitzt dann im Schneidersitz und macht Yogaübungen.» Esoterik sei in der Gesellschaft normal geworden und habe so etwas wie eine Berechtigung erhalten.
Eine Anlaufstelle für Esoteriker und Fragende
«Ich sehe dort ganz viele verlorene Menschen», sagt Sascha im Blick auf die Esoterikszene. «Es sind Menschen, die das Gute wollen. Die meisten Menschen in der Esoterik sind ganz liebevolle, feinfühlige Menschen. Sie haben einfach ihre Mühe mit einer einzigen Wahrheit.» Wenn sie jemand damit konfrontiere, dass es nur eine Wahrheit gibt, sei das für Personen ganz schwierig. Sie lebten in einem Gedankensystem, das nicht in Frage gestellt wird. «Doch diese Menschen sind auf der Suche. Die Sehnsucht, die Gott in uns hineingelegt hat, haben auch diese Menschen. Sie sind auf der Suche, doch sie suchen das Licht am falschen Ort.»
Unter dem Namen Edenlaiss gründete Sascha in der Folge eine Anlaufstelle für Esoteriker und Christen, die Fragen zur Esoterik haben. Da kommen Menschen, die eine Therapie machen wollen und sich über deren Hintergründe informieren wollen. «Da zeige ich auf, welche Ideologie dahinter steht. Ich will nicht sagen, ob es gut oder schlecht ist, sondern einfach die dahinterliegende Ideologie erklären.» So können Menschen dann selbst entscheiden, ob sie die Therapie dann in Anspruch nehmen wollen.
Zur Website:
Therapie und Seelsorge Eden
Sehen Sie sich hier den Talk mit Sascha Laiss an:
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