Lifecafé – Abenteuer inbegriffen!

Das Lifecafé
Das Lifecafé von innen
Regula und Chris Kempf führen seit fast zehn Jahren ein Buchcafé in Baden. Mit Diskussionsabenden laden sie zum Austausch über Lebens- und Glaubensfragen und zum Bibellesen ein. Sie hören ihren Gästen zu, knüpfen Beziehungen und erleben Wunder.

«Chris kannte vom Wort Gastrounternehmer nur den ersten Teil – und ich als Theologin mit Leseschwäche hätte mir auch nie träumen lassen, dass wir mal ein Café mit Buchladen führen würden», erzählt Regula Kempf. Doch als sie vor gut zehn Jahren hörten, dass der christliche Buchladen in Baden vor dem Aus stand, liess der Gedanke daran beide nicht mehr los. «Wir haben uns einfach verliebt in dieses wunderschöne Lokal und die Idee, hier Gottes Herrlichkeit Raum zu geben», erinnert sich die 55-Jährige. «Und wie das so ist, wenn man verliebt ist: Man kann’s einfach nicht mehr lassen…» Sie begannen, von einem Ort der Ruhe und Inspiration zu träumen, in der Menschen Gottes heilsame Gegenwart erleben könnten. Beide sind Jesus als ihrem Erlöser begegnet, und diesen Reichtum wollen sie teilen.

Das Abenteuer beginnt

Während andere ihre Buchläden schliessen, liess das Paar alle weltlichen Sicherheiten zurück und investierte in ein Buch-Bistro – zwei brotlose Bereiche. Seither leben sie von Spenden, vertrauen auf Gottes Hilfe. «Habt ihr euch das wirklich gut überlegt?», wurden sie gewarnt. Doch ihnen ist wichtig, umzusetzen, was sie von Gott aufs Herz gelegt bekommen. Und so begannen sie mit dem Umbau von Buchladen und Café. Mit Freiwilligen aus verschiedenen Gemeinden boten sie fünf Tage pro Woche feine Getränke und Gebäck an, Snacks über Mittag. Dazu luden sie ein zu Film- oder Diskussionsabenden, «Dinner mit Denkanstoss», um Menschen miteinander und Gott in Verbindung zu bringen. Nach dem Apéro gab Chris einen Input, dann servierte er das Essen, während dem ausgetauscht wurde. 

In der Regel führt er das Café, Regula den Laden. Doch wenn ein Mann nach einem Buch sucht, bittet sie zuweilen Chris, ihn zu beraten. Und dann fragt der 59-Jährige auch mal nach: «Ist das die erste Bibel, die Sie kaufen?» Bei Bedarf setzt er sich mit dem Kunden zusammen und erklärt das Wichtigste. Mit der Zeit hat sich ein Kreis von Männern gebildet, die er in der Jesus-Nachfolge begleitet, sie zu Jüngern ausbildet.

Hunger nach mehr

Regula und Chris Kempf

Auch Regula hält Ohren und Herz offen, wenn sie Bücher empfiehlt. Sie nimmt sich gern Zeit für ein Gespräch – wenn jemand da ist, der sie im Laden vertritt. Die Freiwilligen waren unterschiedlich oft im Einsatz, kamen und gingen. Seit Corona führt das Paar sein Lifecafé nun zu zweit und hat die Öffnungszeiten reduziert. Gerne hätten sie einen der Bereiche abgegeben, doch es wurde nichts daraus. Aber Regula führte ein, dass jede Woche gemeinsam Gottes Wort gelesen wird. «Wir machen nichts Aussergewöhnliches, sondern werden still, lesen ein Kapitel aus der Bibel, tauschen dann aus, was wir erkennen oder nicht verstehen und wie wir Gelerntes umsetzen können», erklärt sie. Es sind vor allem junge Leute zwischen 16 und 30 Jahren, die daran teilnehmen. «Ihr Hunger nach Wahrheit ist gross», stellt sie fest. Und weil das Vorgehen so einfach ist – «warte, luege, lose, laufe» – wurde es schon vervielfältigt. «Das ist Jüngerschaft», freut sich Regula.

Wunder erlebt

Inzwischen sind durch das Herzensprojekt der Kempfs etliche Menschen zum Glauben gekommen. Menschen, die nie in eine Kirche gegangen wären, liessen sich taufen, kamen in die Bibelstunde und entdeckten dort ungeahnte Schätze, wurden zu Reich-Gottes-Mitarbeitern. «Es ist einfach unbezahlbar, wenn ein Mann ein Buch über Scheidung gegen ein Ehebuch eintauscht, weil er ermutigt wird, seiner Ehe eine letzte Chance zu geben.» Sie vergesse nie, wie das Paar nach einem gemeinsamen Besuch bei ihnen Hand in Hand das Café verliess, erzählt Regula glücklich. «Oder wenn eine Person zum Glauben kommt, die erst ein halbes Jahr um das Café rumschleicht, es dann ein Jahr als Working Space benutzt, dabei Gesprächen lauscht und schliesslich in einer Krise Gott anruft. Zwei Jahre!» Sie hätten erlebt, dass jemand aus dem Rollstuhl aufstand oder ein junger Christ spontan von einer Rückenblockade geheilt wurde. «Seine Reaktion war filmreif – bis jetzt hatte er nur davon gehört, dass Jesus heilt, aber jetzt… wow – eine Explosion der Gefühle! Das hat seinen Glauben für immer verändert!»

Gottes Reich bauen

Nach zehn Jahren möchten Kempfs ihr Projekt nun weitergeben. Das Lokal eignet sich für viele Anlässe: private Feste, gemeinsames Handarbeiten, Mutter-Kind-Treffen oder Gesprächsrunden zu Lebensthemen, die von Gemeinden angeboten werden könnten. Regula und Chris wünschen sich, dass ihre Idee von einem anderen Paar oder einer Gruppe junger Leute aufgenommen und weiterentwickelt wird. Bis Juni könnten sie allfälligen Nachfolgern das Buchcafé zu den bisherigen günstigen Bedingungen übergeben. «Wir sind gespannt, ob Gott jemanden berührt, der hier einsteigt, um weiter sein Reich zu bauen.»

Mehr Informationen zum Lifecafé und Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.

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Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Livenet

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