«Jesus holte mich aus dem Morast»
Ich bin katholisch getauft worden, aber mit Kirche konnte ich nichts anfangen. Ich war mir sicher, dass Gott nicht existiert und wollte mir von niemandem sagen lassen, wie man zu leben hat. Als ich anfing, in einem Tattoo-Studio zu arbeiten, hörte ich viel Death-Metal und ballerte mich mit Horrorfilmen zu. Das Düstere und Böse faszinierte mich. Doch die negativen Kräfte zeigten ihren Einfluss. Ich fing an, übermässig Alkohol zu konsumieren und entwickelte eine Abhängigkeit. Durch meine Sucht machte ich schlimme Dinge, log und betrog. Alles drehte sich nur um mich und meinen Vorteil. Mehrfach fuhr ich betrunken Auto und musste meinen Führerschein abgegeben. Bis ich schliesslich unter Alkoholeinfluss einen Unfall baute. Jetzt musste ich ins Gefängnis.
Lichtblick am Tiefpunkt
Nach einiger Zeit stand der erste Besuchsausgang an, bei dem man fünf Stunden mit Begleitung das Gefängnis verlassen darf. Doch ich wusste nicht, wen ich dafür fragen konnte. Zu meiner Familie hatte ich keinen Kontakt. Über einen Mithäftling fand sich ein Mädel, das mich bei meinem ersten Ausgang abholte. Und dann auch bei den anderen Ausgängen. Diane war Christ, was ich belächelte, aber sie war so anders. Sie zeigte mir, wie man lebt. Was Beziehung und Familie bedeutet, das kannte ich alles nicht. Wir verliebten uns, wurden ein Paar und heirateten. Im schlimmsten Moment, als ich dachte, alles ist aus, kam jemand, der mir die Hand reichte. Aber das begriff ich damals noch nicht.
Als ich Dianes Eltern kennenlernte, fiel ihrem Vater auf, dass ich Pentagramme und umgedrehte Kreuze tätowiert habe. Er erklärte mir, dass ich mich durch diese Symbole an etwas binde und dieser Gedanke liess mich nicht los. Irgendwann wollte ich das nicht mehr haben. So bat ich meine Frau, mir die okkulten Symbole zu überstechen. Es war erstaunlich, aber danach ging es mir auf einmal besser. Ich spürte das körperlich, aber auch seelisch, als ob mir eine Last genommen wurde.
Jedes Mal, wenn wir meinen Schwiegereltern besuchten, war das wie auftanken. Ich fing an, mich zu fragen, warum dort alle so entspannt sind und alles so funktioniert. Sie erklärten mir immer mehr über Gott. Sie beteten auch ganz natürlich vor dem Essen oder für andere Dinge. Das fand ich eigentlich ganz cool.
Begegnung mit Gott
Mit der Zeit wurde ich offener für den Glauben und irgendwann gingen Diane und ich in den Gottesdienst einer christlichen Gemeinde. Die Leute dort waren ganz locker, es war sehr herzlich und cool.
Bei unserem nächsten Besuch war es ein warmer Tag und trotzdem fror ich die ganze Zeit. Als die Gemeinde anfing, für Gott zu singen, wurde mir innerlich mit einem Mal richtig heiss ums Herz. Und plötzlich hörte ich in meinen Gedanken eine leise Stimme, die zu mir sagte: «Ich bin die ganze Zeit da. Ich warte doch die ganze Zeit.» Schlagartig hatte ich Tränen in den Augen, ich war kurz davor, wie ein kleines Kind loszuheulen. In diesem Moment kapierte ich, dass Gott real ist und alles, was in der Bibel steht, wahr ist. Das Gefühl war total überwältigend. Zum ersten Mal spürte ich die Gegenwart von Jesus und dass er mich aus meinem Morast rausholen will. An diesem Morgen sagte ich Ja zu Jesus und wurde Christ.
Seitdem hat sich viel in mir verändert. Früher dachte ich, dass mir materielle Dinge Sicherheit und Glück bringen können, heute schöpfe ich meine Kraft und Sicherheit aus Jesus. Auch Christen geraten in schwierige Situationen. Aber Gott ist wie ein Vater, der uns immer wieder aufhilft. Er ist mein Rückhalt. Jesus hat mich frei gemacht. Er ist mein Versorger, mein Tröster, mein Kraftgeber, mein Beschützer, mein alles. Es ist echt cool zu wissen, dass ich Gottes Kind bin, ein Königskind.
Hier erzählt Patrick Nastarowicz seine Geschichte:
Zum Thema:
Den Glauben von Patrick Nastarowicz kennenlernen
Abgelehnt und missbraucht: «Heute bin ich trotzdem glücklich»
Er mordete für Allah: «Hinter Gittern wurde ich frei»
Junkie erlebt Wunder: «Ohne Gott wäre ich nicht mehr am Leben»
Datum: 04.12.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / mitdenkend.de