Von Zeit zu Zeit verirrt sich ein Löwe auf das Gelände

Sigi und Jakob Peters
Der Nationalpark grenzt direkt an das Gelände der Missionsorganisation Diguna am Stadtrand von Nairobi. Von hier aus werden viele Menschen erreicht. Livenet war vor Ort.

Näher an der Traumkulisse geht nicht. Zwischen dem weiträumigen Gelände der Missionsstation von Diguna in Mbagathi bei Nairobi und dem Nationalpark gibt es teilweise nicht einmal einen Zaun, sondern «nur» Erhöhungen und einen Bach.

Dennoch bleiben die anmutigen Tiere in der Regel auf «ihrer» Seite. Meistens. Einzelne Personen, die schon mehrere Jahre hier wohnen, leben und arbeiten, haben bereits erlebt, wie sich einzelne Löwen in den frühen Morgenstunden auf den Compound verirrt haben – doch meist zogen sich die Raubtiere rasch wieder zurück.

Während kleine Affen regelmässig auf dem Gelände unterwegs sind, sieht man Giraffen, Zebras, Löwen, Büffel und andere Wildtiere in der Regel nur aus der Ferne; ausser, wenn sie zu einer Wasserstelle am Rand kommen, um zu trinken. In der Zeit, als Livenet vor Ort war, fehlte aber nach einiger Zeit über Nacht plötzlich ein Hund; dem Vernehmen nach dürfte er von Hyänen erwischt worden sein.

Ein fester Begriff in Kenia

Diguna ist eine Missionsorganisation mit langjähriger Präsenz in Kenia und für viele Menschen im Land ein fester Begriff. «Die Leute hier kennen alle Diguna», erklärt Jakob Peters, der zusammen mit seiner Frau Sigi seit vielen Jahren Teil der Organisation ist, beide gehören zur Stationsleitung. Besonders die grossen Lastwagen mit dem markanten Schriftzug und den Lautsprechern haben sich ins kollektive Gedächtnis eingeprägt. Die Trucks fuhren an verschiedene Orten um grosse Evangelisationen durchzuführen. «Früher waren wir oft auch in die Wüste, wo kein Baum und nichts war.»

Die Organisation hat Generationen geprägt. Jakob Peters berichtet, dass viele Schüler im Religionsunterricht mit den Missionaren von Diguna in Kontakt kamen. Nach dem Schulabschluss, wenn viele junge Menschen oft ein Jahr zwischen Schule und Universität überbrücken müssen, bietet Diguna Orientierung. Mit Kursen in Bibelkunde und praktischen Fähigkeiten wie Computerunterricht schafft die Organisation Perspektiven. «Manche sagen hier, dass sie Christen sind, aber das war nur im traditionellen Sinn. Sie finden hier zum Glauben.»

Junge Menschen erreichen

Ein zentrales Element ist die Arbeit an Boarding Schools. «Von Freitag bis Sonntag erreichen wir dort junge Menschen. Viele Eltern schicken ihre Kinder bewusst auf solche Schulen, weil sie die Erziehung teilweise in die Hände der Lehrer legen wollen. Für Diguna ist das eine Chance, Jugendliche in ihrer prägenden Lebensphase zu erreichen.»

Diguna arbeitet mit bestehenden Kirchen zusammen, wenn die theologische Basis übereinstimmt. «Unsere Team-Leute kommen aus verschiedenen Gemeinden», erläutert Sigi Peters.

Hilfe für Menschen in Not

Der Nationalpark am Stadtrand von Nairobi

Neben der geistlichen Arbeit unterstützt Diguna auch praktisch, ohne jedoch eine klassische Hilfsorganisation zu sein. «Unser Konzept ist nicht, auf sozialer Ebene zu helfen, da gibt es andere Organisationen», betont Jakob Peters. Dennoch gibt es die «Hilfe für Menschen in Not», eine Sozialorganisation von Diguna, die beispielsweise Brunnen gräbt.

Ein Highlight der Missionsarbeit ist der Glaubensgrundkurs, der auch junge Menschen aus Europa anzieht. Abiturienten können zwischen drei Monaten und einem Jahr in Kenia verbringen, um sich in der Kinder- und Jugendarbeit oder als Lernhelfer zu engagieren. Sigi Peters: «Es gibt ein Schnupperwochenende, zwei- bis dreimal im Jahr, bei dem wir Einsatzmöglichkeiten vorstellen.»

Besonders spannend ist der interkulturelle Austausch innerhalb der Teams. «Alle sind Christen, aber die Kulturen sind verschieden», berichtet Sigi Peters. Diese Dynamik ist für viele europäische Freiwillige eine prägende Erfahrung. Eine Mitarbeit der europäischen Interessenten wird von der Diguna Basis in Deutschland geregelt.

An der Wasserstelle

Und wer nach getaner Arbeit etwas Erholung sucht, braucht nicht in die Ferne zu schweifen. In der Nähe der Unterkunft der Bibelschüler – es erinnert ein wenig an das SBT in Beatenberg, das ebenfalls an einer Traumlage liegt – ist eine hoch gebaute Liegebank aufgebaut. Von hier aus sieht man weit in den Nationalpark hinein; und natürlich auch auf die vor einem liegende Wasserstelle, an welcher sich manchmal Tiere am kühlen Nass laben.

Auf dem Gelände erhalten die Menschen biblisch und bildlich gesehen lebendiges Wasser und die Tierwelt erhält gleich angrenzend irdisches Wasser.

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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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